
Das Arsenal ist ein monumentaler Komplex, bestehend aus rund 72 Sichtziegelbauten – Kasernen, Depots und weiteren Funktionsgebäuden –, der in streng rechteckiger Form angelegt worden ist. Die militärische Anlage liegt südlich des Landstrasser Gürtels und schliesst direkt an den Schweizergarten an. Errichtet wurde dieses gewaltige Ensemble infolge der Märzrevolution von 1848. Die Arbeiten begannen im darauffolgenden Jahr und zogen sich bis 1856 hin. An der Planung wirkten einige der bedeutendsten Wiener Architekten des 19. Jahrhunderts mit, darunter August Sicard von Sicardsburg, Eduard van der Nüll, Theophil von Hansen, Carl Rösner und Ludwig Förster. Als Baumeister fungierte Leopold Mayr.
Die Architektur des Arsenals trägt unverkennbar die Handschrift dieser Meister: Sie folgt einem exemplarischen romantisch-historistischen Stil, geprägt von deutlicher neugotischer und teils neuromanischer Formensprache. Vor allem italienische Vorbilder standen Pate, doch sind auch byzantinisch-maurische Einflüsse klar erkennbar. Die Vielzahl massiver Türme verleiht der Anlage einen mittelalterlich-wehrhaften Charakter, der an angelsächsische Ritterburgen erinnert. Am Südrand des weitläufigen Areals erhebt sich die zugehörige Arsenalkirche Maria vom Siege, errichtet im gleichen Stil und hervorgehoben durch ein beeindruckendes neuromanisches Hauptportal.
Multifunktionelle Nutzung

Trotz schwerer Zerstörungen im Zweiten Weltkrieg hat sich der Komplex fast vollständig in seiner ursprünglichen Gestalt erhalten. Lediglich im Zentrum wurden in den 1960er-Jahren die alten Werkstätten durch Betriebs- und Bürogebäude für das Fernmeldeamt und die Telegraphendirektion ersetzt; heute ist hier das Technologiezentrum der Telekom Austria untergebracht, erkennbar an einem 150 Meter hohen Funkturm mit mehreren Plattformen, der weithin sichtbar ist. Ansonsten dienen die Gebäude heute vornehmlich Werkstätten, Verwaltungsstellen und kulturellen Einrichtungen wie dem Denkmalamt, den Bundestheatern oder dem Institut für Wirtschaftsforschung. Auch das Burgtheater nutzt Teile des Areals als Probebühnen, während in anderen Trakten Wohnungen entstanden sind.

Bekannheit erlangte das Arsenal jedoch vor allem durch das Heeresgeschichtliche Museum, das von Beginn an als integraler Bestandteil der Anlage konzipiert war und im nördlichen Teil untergebracht ist. Das Museum präsentiert die Geschichte der Habsburgermonarchie vom späten 16. Jahrhundert bis zu ihrem Ende 1918, ergänzt um die Zeit danach bis zum Zweiten Weltkrieg. Einen besonderen Höhepunkt bildet die Ruhmeshalle der Feldherren: ein imposanter, gewölbter Saal, in dem 56 lebensgrosse Statuen bedeutender österreichischer Feldherren aus Carrara-Marmor um die mächtigen Säulen gruppiert sind.

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