Das Konzept, welches der Anordnung und Planung der Strassen Wiens zugrunde liegt, erhebt den Anspruch auf Einzigartigkeit. Das Grundraster des dichten Strassennetzes wird bestimmt durch die Ringstrasse, den Gürtel und mehrere Ausfallstrassen, die sich annähernd sternförmig vom Zentrum weg ziehen. Die Ringstrasse umschliesst die Innenstadt mit ihrem dichten Gassengewirr und ist heute nur in eine Richtung befahrbar. Fast Parallel zu ihr verläuft eine Strasse in die Gegenrichtung, im Wiener Volksmund als 2-er Linie bekannt, wobei die Quartiere dazwischen ebenfalls zum 1. Bezirk gehören.
Der Gürtel verläuft L-förmig von Nord nach Süd, dann nach Ost, ehe er in die Autobahn übergeht. Der Gürtel ist eine breite, stark befahrene vielspurige Strasse, die beim heutigen Verkehrsaufkommen für Wien eine unverzichtbare Funktion erfüllt: Der Gürtel führt den gesamte Verkehr von Nord nach Süd und umgekehrt, weshalb er besonders zu Stosszeiten überlastet ist. In seiner Mitte verläuft zwischen dem Donaukanal und dem Wienfluss auf historischem Trassee die Linie U6, die ehemalige Stadtbahn.
Von den erwähnten Ausfallstrassen sind die Lassalle-Strasse, Landstrasser Hauptstrasse, Laxenburger Strasse, Triester Strasse, die Wienzeile, Linzer Strasse, Thaliastrasse, Hernalser Hauptstrasse und die Heiligenstädterstrasse die wichtigsten.
Wien ist eine sehr dicht gebaute Stadt, und je näher beim Zentrum desto enger reihen sich Häuserblocks aneinander. Umso grösser ist das Netz an Gassen, Durchgängen, Strassen und Plätzen. Über 7000 Strassen, Gassen und Plätze gibt es in Wien. Fast alle Strassennamen haben einen tieferen Sinn. Sie beziehen sich auf geschichtliche Ereignisse, Wohnstätten berühmter Menschen oder deren Wirkungsorte, Standort wichtiger Institutionen oder Heilige des Christentums – jedes Strassenschild erzählt seine eigene Geschichte.
Ausgewählte Wiener Strassen und Plätze
