1. Bezirk, Universitätsring 2
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Wenn ein Wiener von der „Burg“ spricht, meint er das Burgtheater – jenen ehrwürdigen Tempel der Kultur am Burgring, direkt gegenüber vom Rathaus. Das Burgtheater zählt zu den ältesten Bühnen der Welt und blickt auf eine reiche Tradition zurück. Seine Geschichte beginnt in der Barockzeit, als Maria Theresia 1741 den Ballsaal im Nordosttrakt der Hofburg zu einem Theater umbauen liess. Mit der Planung beauftragte sie den Architekten Joseph Selliers. Nach sieben Jahren Bauzeit war das „Theater nächst der Burg“ vollendet. Das Innere bestand aus einer Holzstruktur, die für ihre herausragende Akustik bekannt war. Die Kaiserloge war direkt mit den kaiserlichen Räumen der Hofburg verbunden und das Theater fest in das höfische Leben integriert.
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1776 erhob Kaiser Joseph II. das Haus zum Nationaltheater. Am 12. Oktober 1888 fand die letzte Vorstellung im alten Gebäude statt, da es den steigenden Anforderungen und dem wachsenden Publikum nicht mehr gerecht wurde. Unter der Leitung und nach Plänen der Architekten Gottfried Semper und Carl von Hasenauer war zu dem Zeitpunkt bereits ein neues Theatergebäude an der Ringstrasse so gut wie fertiggestellt: Am 14. Oktober 1888 wurde das neue Burgtheater feierlich eröffnet. Es war der erste Monumentalbau Wiens mit elektrischer Beleuchtung. Allerdings entsprach die Akustik nicht den hohen Erwartungen, was sowohl beim Ensemble als auch beim Publikum auf Kritik stiess. 1897 wurde der Theaterraum daher umfassend umgebaut.
Schwere Schäden erlitt das Burgtheater im März und April 1945 durch Bombentreffer und einen verheerenden Brand, dessen Ursache bis heute nicht geklärt ist. Der Wiederaufbau zog sich über zehn Jahre hin. Während dieser Zeit wurde der Theaterbetrieb vorübergehend ins Etablissement Ronacher ausgelagert.
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In den Anfangsjahren standen im alten Burgtheater vorwiegend Opern und Schauspielstücke in italienischer und französischer Sprache auf dem Programm, deutsche Werke wurden eher selten aufgeführt. Dies änderte sich, als Maria Theresia 1752 das Theater unter die Verwaltung des Hofes stellte. Hier fanden daraufhin unter anderem die grossen Opern von Christoph Willibald Gluck ihre Uraufführung. Bis heute ist das Repertoire des Burgtheaters bemerkenswert vielfältig und von herausragender Bedeutung.
Ein Meisterwerk des Historismus
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Auch architektonisch ist das Burgtheater ein Meisterwerk. Die Fassade im Stil der Neorenaissance ist reich verziert und mit Figuren von Goethe, Shakespeare sowie Allegorien wie Liebe und Hass, Heroismus und Egoismus geschmückt. Im Inneren beeindrucken wertvolle Deckenmalereien von Gustav und Ernst Klimt sowie Franz Matsch. Der „Bacchuszug“, ein Kunstwerk von Rudolf Weyr, ziert den Zuschauersaal. Die Ehrengalerie mit Werken namhafter Künstler setzt einen musealen Akzent, während die prachtvollen seitlichen Treppenaufgänge zu den beeindruckendsten Bereichen des Hauses zählen.
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