Arsenalkirche Maria vom Siege

3. Bezirk, Objekt 10 bei Lilienthal Strasse

planet-vienna, die Arsenalkirche Maria vom Siege in Wien

Im Jahre 1853 begann man mit dem Bau einer zum Arsenal gehörenden Kirche, welche als Heereskirche und Grabstätte für kaiserliche Militärs dienen sollte. Die Pläne für den Kirchenbau lieferte der Wiener Architekt Carl Rösner. Am 8. Mai 1856 wurde die fertig gestellte Arsenalkirche „Maria vom Siege“ und mit ihr das ganze Arsenal von Kardinal Dr. Rauscher unter Beisein des Kaiserpaares feierlich gesegnet. Nachdem im Jahre 1938 Österreich ans Deutsche Reich angeschlossen worden war, diente die Kirche als Depot des Heeresgeschichtlichen Museums. Im Herbst 1944 fielen mehrere Bomben auf das Gelände des Arsenals, was auch die Kirche in Mitleidenschaft zog. Glücklicherweise hielt sich das Ausmass der Schäden in Grenzen; einzig der Stiegenaufgang wurde nahezu ganz zerstört, ansonsten wurde die Kirche lediglich von umherfliegenden Splittern getroffen. Im Jahre 1953 waren die Beschädigungen gänzlich repariert. Die Krypta, welche lange Zeit als Lager verwendet wurde, dient mittlerweile unterschiedlichen Anlässen der Pfarre. Die neue Sakristei, ein Chorseitiger Anbau, wurde in den Jahren 1987/88 errichtet.

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In den vergangenen Jahren wurde die Kirche vollumfänglich renoviert und technisch auf den neusten Stand gebracht. Die Arsenalkirche ist ein auffallend schlanker neuromanischer Rohziegelbau mit einer grüsszügigen zweiarmigen Freitreppe, in deren Mitte eine steinerne Aussenkanzel angebracht ist. Auf dieser Höhe, vier Meter über dem Boden, liegt das Kirchenschiff. Das mächtige Portal ist sehr aufwendig gestaltet mit reicher Ornamentik und Figurenschmuck: Im Tympanon befindet sich ein Steinrelief, welches Maria mit Jesuskind und Siegesfahne zeigt, umgeben von zwei Engeln. Flankiert wird das Portal von vier grossen Steinfiguren, welche Josua und Gideon, Sebastian und Florian darstellen. In der Giebelnische unter dem kleinen Glockenturm steht die Figur des Erzengels Michael. Sie alle sind das Werk des Bildhauers Franz Högler.

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Im Zentrum des neugotischen Hochaltares über dem Tabernakel steht die „Zeughausmadonna“, eine von der Kaiserfamilie gestiftete Figur aus der Renaissancezeit von hohem kunsthistorischem Wert. Sie stand einst über dem Portal des kaiserlichen Zeughauses an der Renngasse und wurde beim Sturm auf dasselbe im Jahre 1848 vom Kugelhagel verschont. Die beiden Holzfiguren des Hochaltars zeigen die Heiligen Johannes Nepomuk und Barbara. Weitere Merkmale des Kirchenraumes sind die beiden barocken Statuen an der Wand links und rechts des Hochaltars. Sie wurden im heutigen Südtirol hergestellt und wurden von einem ansässigen Ehepaar im Jahre 2001 gestiftet. Die Statuen zeigen die Apostel Paulus und Petrus. Unter den beiden vorderen Seitenfenstern ist je ein grosses Relief aus kostbarem Carrara-Marmor angebracht. Sie wurden im Auftrag Kaiser Franz Josephs von Thomas Greinwald angefertigt.


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