Kaum anderswo findet sich eine solche Vielfalt an Kirchenbauten wie in Wien, sowohl in kultureller als auch in historischer und vor allem in architektonischer Hinsicht. Die ältesten und somit bedeutendsten Kirchen stehen grösstenteils in der Innenstadt und den angrenzenden Bezirken. Der Stilwandel über all die Jahrhunderte hinweg und die ethnische wie religiöse Vielfalt, die sich in Wien entwickelt hat, hat in der Stadt eine beispiellos vielfältige Kirchenlandschaft hervorgebracht.
Man findet in Wien aus sämtlichen Epochen zahlreiche Beispiele: wertvolle Relikte aus der Romanik gefolgt von mustergültiger Gotik, Renaissance, Barock, Klassizismus, Historismus und Jugendstil bis hin zu postmoderner Sakralarchitektur. Die städtebauliche Entwicklung Wiens hatte grossen Einfluss vor allem auf die Kirchenarchitektur in den äusseren Bezirken. Diese hatten in alter Zeit meist aus kleinen Dörfern mit jeweils einer Dorfkirche bestanden. Mit dem rasanten Wachstum Wiens in seinen Blütezeiten wurden diese Dörfer grösser, was dazu führte, dass die alten Dorfkirchen bald zu klein geworden waren. Viele mussten entweder Neubauten weichen oder wurden zumindest von solchen in ihrer Funktion als Pfarrkirche abgelöst.
Der ausgeprägteste Bauboom fand in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts statt, als Wien Hauptstadt eines riesigen Vielvölkerstaates war und einen enormen Bevölkerungszuwachs erfahren hatte. Auch wurden fortan umliegende Dörfer der Stadt Wien eingemeindet und neue Pfarren gebildet, die natürlich auch eine eigene Kirche benötigten. Dadurch entstanden Kirchen von überdurchschnittlicher Grösse im Stil des Historismus. Vor allem der neugotische Kirchentyp ist in Wien überaus reich vertreten.
„Angeführt“ wird die Wiener Kirchenlandschaft vom mächtigen Stephansdom, die Wiener Metropolitankirche und ein Hauptwerk der europäischen Gotik. Das bedeutendste Pendant aus der Barockzeit ist die Karlskirche, welche ebenfalls als Meilenstein der Sakralarchitektur gilt. In Wien haben die Bauarbeiten an den grossen Kirchen nicht selten mehrere Jahrzehnte, ja sogar Jahrhunderte in Anspruch genommen.
Dies hat vielerorts zu einem auffälligen Stilgemisch geführt. Neben dem Stephandsom, der Elemente aus der Romanik, der Gotik und des Barock aufweist, sind beispielsweise die Michaelerkirche und die Kirche am Hof besonders interessant Beispiele. Sie beide sind in ihrem Ursprung hauptsächlich gotisch, wurden im Inneren während des Barock dem Geschmack der Zeit angepasst und später klassizistisch ergänzt.
Manche Kirchen, wie etwa die Augustinerkirche, wurden zeitweilig barockisiert, danach jedoch wieder gänzlich in ihren Ursprungszustand zurückversetzt. Schlussendlich dominiert in der Wiener Innenstadt der Barock, eine Stilepoche, die in Österreich länger gedauert als anderswo. Man scheute keine Kosten und hat dafür die bedeutendsten europäischen Künstler beauftragt. Durch den wachsenden Zuzug von Menschen anderer Glaubensrichtungen im 19. und 20. Jahrhundert sind in der Stadt orthodoxe Kirchen Moscheen und gar eine buddhistische Pagode entstanden.
Hier werden diejenigen Wiener Kirchen beschrieben, welche aus Sicht des Autors und Webmasters sehens- und erwähnenswert sind aufgrund ihres Alters, ihrer Architektur, einer qualitätvollen Ausstattung oder eines besonderen historischen Hintergrundes. Die zahlreichen Kirchenbauten aus der Nachkriegszeit, die allesamt eine wichtige Funktion erfüllen, aber kunsthistorisch weniger bedeutend sind, bleiben hier aussen vor.
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