August Sicard von Sicardsburg (1813-1868)

planet-vienna, August Sicard von Sicardsburg

Geboren wurde August Sicard von Sicardsburg am 6. Dezember 1813 in Budapest. Während seines Studiums am Polytechnikum in Wien war er zeitweise Assistent von Peter von Nobile. Studienreisen führten ihn zusammen mit seinem Studienfreund Eduard van der Nüll durch weite Gebiete Westeuropas. 1843 wurde Sicardsburg Professor in Wien und arbeitete fortan eng mit van der Nüll zusammen. Er und van der Nüll gehörten zu den wichtigsten Vertretern des spätromantischen Historismus und beeinflussten die Architektur nachhaltig, indem sie ihren Stil an ihre Schüler vermittelten, zu denen unter anderem Carl Hasenauer und Otto Wagner gehörten.

Sicardsburgs wichtigstes Bauwerk war die Hofoper an der Ringstrasse, zu der er und van der Nüll den Bauauftrag erhielten. Das entstandene Bauwerk erntete schlechte Kritik und missfiel der Wiener Bevölkerung, und selbst Kaiser Franz Joseph äusserte sich abschätzig über den Neubau. Darauf nahm sich van der Nüll aus Verbitterung das Leben. Sicardsburg starb wenige Wochen später, am 11. Juni 1868, in Weidling bei Wien an Tuberkulose.


planet-vienna, August Sicard von Sicardsburg, Grab Sicardsburgs auf dem Grinzinger Friedhof
Grab Sicardsburgs auf dem Grinzinger Friedhof

Bauwerke in Wien: 

– Roberthof
– mehrere Wohnhäuser
– Schutzengelbrunnen (mit van der Nüll)
– Carltheater (mit van der Nüll)
– Hofoper (heutige Staatsoper, mit van der Nüll)
– Sophienbad (mit van der Nüll)
– Haas-Haus (Vorgängerbau, mit van der Nüll)
Arsenal (mit van der Nüll)
Palais Larisch-Mönnich (mit van der Nüll)