Gardekirche

3. Bezirk, Rennweg 5

planet-vienna, die gardekirche in wien

Mitte des 16. Jahrhunderts stand am heutigen Ballhausplatz ein Spital. Im Jahr 1754 wurde es auf Anordnung Maria Theresias an den Rennweg verlegt, direkt gegenüber dem Unteren Belvedere. Das Spital verfügte über eine eigene Kirche, die zwischen 1755 und 1763 entstanden ist Sie trug ursprünglich die Bezeichnung „Kaiserkapitalkirche zum gekreuzigten Heiland“. Im Jahr 1782 liess Kaiser Joseph II. das Spital auflösen und wies das Gebäude der Polnischen Leibgarde zu, woraus später die sogenannte Leibgardekaserne hervorging. Somit erhielt das Gotteshaus seinen heutigen Namen.

In der Habsburgermonarchie war es üblich, dass verschiedene Nationalitäten eigene kirchliche Zentren in Wien unterhielten, in denen Gottesdienste in der jeweiligen Landessprache gefeiert wurden – eine Tradition, die noch heute gepflegt wird. So wurde die Spitalkirche im Jahr 1897 zur geistlichen Heimat des polnischen Ordens der Resurrektionisten. Anlässlich dieser Übergabe erinnern zwei Gedenktafeln in deutscher und polnischer Sprache an Kaiser Franz Joseph I.

Der Innenraum der Kirche ist im eleganten Rokokostil gestaltet, mit kunstvollen Stuckverzierungen in Weiss und Gold – ein typisches Beispiel für die Baukunst der Theresianischen Epoche. Besonders hervorzuheben ist der rechte Seitenaltar, der ein wertvolles Gemälde der heiligen Elisabeth von Portugal zeigt.

Während des Zweiten Weltkriegs erlitt die Kirche Schäden am Dach und an den Fenstern. Heute steht rechts neben dem Portal eine Bronzestatue von Papst Johannes Paul II., die an die enge Verbindung zur polnischen Gemeinde erinnert.


planet-vienna, die gardekirche in wien
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