17. Bezirk, Leopold-Kunschak-Platz 7
Die Toten von Hernals fanden ursprünglich auf dem Gottesacker um die Kalvarienbergkirche ihre letzte Ruhe. Im Zuge der Reformen Josephs II. wurde dieser Friedhof aufgelassen und weiter draussen in Richtung Wienerwald im Bereich des heutigen Lorenz-Bayer-Platzes ein neuer angelegt. Dieser existierte bis 1872, als der ab 1870 nach Plänen von Stadtbaumeister Johann Pflaum angelegte Hernalser Ortsfriedhof am Hang des Schafberges in Betrieb genommen wurde.
Pflaum konzipierte den Friedhof als hufeisenförmige Anlage in Sichtziegelbauweise mit einer grossen Friedhofskapelle in neugotischem Stil in der Mitte der Hauptfront und Gruftreihen entlang der Seitenarme. Noch vor Inbetriebnahme des neuen Friedhofes waren die meisten Grüfte bereits verkauft oder reserviert. In den folgenden Jahrzehnten wurde der Hernalser Friedhof mehrmals erweitert, insbesondere entlang der Alszeile bis zum 1883 angelegten Dornbacher Friedhof. Mit seinen über 161’000 Quadratmetern Grundfläche und fast 22’000 Grabstellen ist der Hernalser Friedhof der siebtgrösste Wiens.
Ruhestätte der Schrammel-Brüder
In den Jahren 1978 und 1979 gestaltete der Architekt Erich Boltenstern die Aufbahrungshallen neu. Und der Maler Hermann Bauch schuf die Bleiglasfenster. Beide Künstler hatte zuvor bereits für die Neugestaltung der Aufbahrungshalle des benachbarten Dornbacher Friedhofes verantwortlich gezeichnet. Auf dem Hernalser Friedhof sind mehrere bekannte Wiener Persönlichkeiten beigesetzt. Man findet hier die ehrenhalber gewidmeten Grabmäler unter anderem von Kronprinz Rudolfs Leibfiaker Josef Bratfisch, vom Komponisten Dominik Ertl sowie von den beiden Schrammel-Brüdern Johann und Josef. Auch der einstige Trainer der Fussballnationalmannschaft und Namensgeber des Praterstadions, Ernst Happel, hat auf dem Hernalser Friedhof seine letzte Ruhe gefunden.
