Ernst-Happel-Stadion

2. Bezirk, Prater

planet-vienna, das ernst-happel-stadion in wien

Bereits 1915 zog die Stadt Wien erstmals den Bau eines zentralen Stadions in Betracht. Ambitionierte Entwürfe entstanden, wurden jedoch immer wieder verworfen. Erst 1928, zum zehnjährigen Jubiläum der Ausrufung der Republik, legte man symbolisch den Grundstein für ein neues Stadion. Da der endgültige Standort noch unklar war – der Prater, der Augarten, die Hohe Warte und sogar der Cobenzl wurden in Betracht gezogen – platzierte man den Granitblock vorerst symbolisch auf der Prater-Hauptallee. Am 11. Mai 1929 fiel schliesslich die Entscheidung: Der Wiener Gemeinderat bestimmte den Prater als Standort.

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Der deutsche Architekt Otto Ernst Schweizer entwarf das visionäre Bauwerk, das als „Nationalstadion“ konzipiert war. Nach knapp zweijähriger Bauzeit wurden am 11. Juni 1931 die neue Arena, das Stadionbad und eine Open-Air-Radrennbahn eröffnet. Die Eröffnungsfeier zog rund 100’000 Besucher aus aller Welt an. Das Stadion bot anfangs Platz für 60’000 Zuschauer. Die 1930er-Jahre standen im Zeichen des Fussballs, und die österreichische Nationalmannschaft feierte hier einen Erfolg nach dem anderen.

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Mit dem „Anschluss“ Österreichs an Nazi-Deutschland im Jahr 1938 wurde das Stadion für militärische Zwecke genutzt und diente zeitweise als Sammelplatz für jüdische Bürger, die zur Deportation in die Vernichtungslager im Osten bestimmt waren. 1944 wurde das Stadion durch Bombenangriffe schwer beschädigt. Nach dem Krieg begann der Wiederaufbau. 1956 wurde die Kapazität auf fast 93’000 Plätze erweitert, jedoch 1965 wieder auf 72’000 reduziert. In den 1980er-Jahren folgte eine umfassende Renovierung, im Zuge derer die Tribünen überdacht und mit Sitzplätzen ausgestattet wurden. Nach dem Tod der österreichischen Fussballlegende Ernst Happel (1925–1992) wurde das Praterstadion zu seinen Ehren in Ernst-Happel-Stadion umbenannt. Heute fasst es 53’000 Zuschauer.

2008 wurde im Ernst-Happel-Stadion das Finale der Fussball-Europameisterschaft ausgetragen, in dem Spanien den Titel gewann. Pünktlich zur Meisterschaft war die U2 verlängert und das Stadion mit einer eigenen Haltestelle erschlossen worden. Seit seiner Errichtung ist das Stadion nicht nur Schauplatz internationaler Sportevents, sondern auch Konzerbühne.