6. Bezirk, Fillgradergasse / Theobaldgasse

Die Fillgraderstiege, eine reich gegliederte Freitreppe im secessionistischen Stil, führt von der Theobaldgasse hinunter zur Fillgradergasse. Benannt sind Gasse und ergo die Treppe nach Anna Fillgrader geborene Gillinger (1763-1831), Witwe des bürgerlichen Stuck- und Glockengiessers Johann Georg Fillgrader (1755-1824) aus der einstigen Vorstadt Laimgrube. Anna Fillgrader war Gründerin einer wohltätigen Stiftung für verarmte Wiener Bürger.
Die Stiege überwindet einen Teil des Niveauanstieges zwischen der Wienzeile und der Mariahilfer Strasse. Die Pläne für die Treppenanlage lieferte der Jugendstilarchitekt Max Hegele, Schüler Otto Wagners und Erbauer der Luegerkirche auf dem Zentralfriedhof. Errichtet wurde die Fillgraderstiege in den Jahren 1905 bis 1907. Sie ist nach der Strudlhofstiege Wiens bedeutendste Jugendstil-Treppe unter freiem Himmel. Hegele hat Stein und Gusseisen geschickt zu einem Gesamtkonzept miteinander verbunden.
Im Jahre 1981 musste eine Seite der Anlage wegen erheblicher Bauschäden gesperrt werden. Nach einer umfassenden Sanierung, bei der Teile der Anlage erneuert werden mussten, wurde die Treppe 1984 wieder freigegeben. Man installierte eine Entwässerungsanlage, damit Regenwasser abfliessen kann. 2004 wurde die Fillgraderstiege zur viertschönsten Treppenanlage Europas ernannt.



die alte Laimgrubenkirche an der Mariahilfer Strasse.
