1. Bezirk, Dr. Karl Lueger-Ring 4
Mit dem Bau der Ringstrasse und den im Zuge dessen entstehenden repräsentativen Bauwerken von Adel und Bürgertum nahm auch das Café Landtmann seinen Anfang. Am 1. Oktober 1873 eröffnete der Kaffeesieder Franz Karl Landtmann im Parterre des noch nicht ganz fertiggestellten Palais Lieben-Auspitz Wiens „eleganteste Café-Localität“, so sein persönlicher Anspruch. Doch nach nur acht Jahren gab er das Café auf, und es wechselte mehrfach den Besitzer, wobei der Name Landtmann erhalten blieb.
1929 wurde das Kaffeehaus umfassend renoviert und erhielt seine heutige, mittlerweile denkmalgeschützte Innenausstattung. Seit 1976 ist das Café im Besitz der Wiener Gastronomie-Familie Querfeld, die um 1980 eine behutsame Renovierung durchführen liess, bei der das Interieur unverändert blieb. Das Landtmann zählt seit jeher zu den bevorzugten Treffpunkten prominenter Persönlichkeiten aus Musik, Kunst, Politik und Film.
Das Landtmann gehört zu den grössten Kaffeehäusern Wiens. Die dunkle Holzvertäfelung mit ihren kostbaren Intarsienarbeiten erstreckt sich bis knapp unter die Decke und verleiht dem langgezogenen, hohen Saal eine besondere Eleganz. Das Mobiliar ist edel und vornehm arrangiert, ganz in der typischen Manier Wiener Kaffeehäuser. Zum Café gehören auch Konferenzräume, die rege genutzt werden, sowie ein kleines Theater im Untergeschoss, in dem gelegentlich Aufführungen stattfinden.
Die Lage des Café Landtmann ist besonders vorteilhaft, da es in unmittelbarer Nähe zahlreicher Sehensüwrdigkeiten wie dem Parlament, dem Rathaus, der Universität oder dem Burgtheater liegt. Dies zieht ein breites Publikum an, wobei nicht – wie bei zahlreichen anderen Kaffeehäusern im 1. Bezirk – noch vorderhand die Touristen eine Mehrheit bilden, sondern vielmehr eine gehobene Wiener Stammkundschaft. Die gedeckte Gartenterrasse auf dem Vorplatz ist eine der grössten Wiens.