1. Bezirk, Dr. Karl Lueger-Ring 4

Mit dem Bau der Ringstrasse und ihren Palästen wurde gleichsam das Café Landtmann ins Leben gerufen. Im Parterre des Palais Lieben-Auspitz eröffnete der Kaffeesieder Franz Karl Landtmann im Jahre 1873 Wiens „eleganteste Café-Localität“, führte sie jedoch nur acht Jahre. Später wechselten die Besitzer abermals, doch der Name Landtmann blieb. Im Jahre 1929 wurde das Kaffeehaus von Grund auf erneuert und erhielt seine jetzige Innenausstattung, welche mittlerweile denkmalgeschützt ist. Seit 1976 gehört das Kaffeehaus der Familie Querfeld, welche um 1980 eine Renovierung vornehmen liess, wobei das Interieur unverändert blieb. Das Landtmann zählte seit jeher berühmte Persönlichkeiten aus Musik, Kunst, Politik und Film zu seinen Stammgästen.

Das Café Landtmann gehört zu den grössten Kaffeehäusern Wiens. Die dunkle Holzvertäfelung mit ihren kostbaren Intarsienarbeiten reicht bis knapp unter die Decke und verleiht dem lang gezogenen hohen Saal eine beispiellose Eleganz. Das Mobiliar ist gediegen sowie ausserordentlich vornehm und steht in der für Wiener Kaffeehäuser typischen Anordnung. Zum Café gehören Konferenzzimmer, die rege genutzt werden, und im Untergeschoss sogar ein kleines Theater, ich welchem gelegentlich kleinere Aufführungen stattfinden.

Die Lage des Café Landtmann ist besonders günstig, befinden sich in der unmittelbaren Nachbarschaft doch zahlreiche wichtige Orte wie Parlament, Rathaus,Universität und Burgtheater. Dies lockt ein breites Publikum ins Café Landtmann, wobei wider Erwarten nicht mal die Touristen den Grossteil ausmachen, sondern eher mehr oder weniger gehobene Wiener Stammkundschaft. Die Gartenterrasse auf dem Vorplatz ist eine der grössten Wiens und lockt in warmen Zeiten zum Verweilen.

1916
