21. Bezirk, Kinzerplatz 19
Zwischen 1905 und 1914 wurde die Kirche im Donaufeld nach den Plänen von Franz Ritter von Neumann errichtet, einem Schüler der Ringstrassenarchitekten Eduard van der Nüll, Friedrich von Schmidt und August Sicard von Sicardsburg. Ursprünglich war vorgesehen, dass die Kirche am Floridsdorfer Kinzerplatz der Bischofssitz auf der „anderen Seite der Donau“ werden sollte. Doch mit der Eingemeindung von Floridsdorf als 21. Bezirk Wiens im Jahr 1904 wurde dieses Vorhaben hinfällig. Der geplante „Floridsdorfer Dom“ wurde zur Pfarrkirche, die bis heute unter dem Patronat des Stifts Klosterneuburg steht.
Die monumentale Kirche im Stil des Historismus zählt zu den drei grössten Kirchen Wiens. Sie wurde aus roten und weißen Ziegeln erbaut und greift gestalterische Elemente der Romanik und Gotik auf. Der 96 Meter hohe Turm ist weithin sichtbar und prägt das Stadtbild jenseits des Donaustromes. Besonders beeindruckend ist der weite, dreischiffige Innenraum, der sich über 80 Meter in die Länge und etwa 35 Meter in die Breite erstreckt.
Die drei 18 Meter hohen Schiffe sind durch massive Rundpfeiler unterteilt und wirken durch die grossen Fenster hell und lichtdurchflutet. Der Architekt legte die Ausrichtung der Kirche so an, dass am 15. November – dem Todestag des Kirchenpatrons St. Leopold – die aufgehende Sonne durch das Fenster über dem Hochaltar strahlt und die Orgel auf der Empore im Morgenlicht erleuchtet. Am Hochaltar, dessen Sockel aus Marmor besteht, findet sich eine bemerkendswerte Metallplastik. Sie zeigt den heiligen Leopold, seine Frau Agnes sowie die Muttergottes mit dem Jesuskind in einer innigen Szene des Gebets.
Ähnlich gestaltet sind die Seitenaltäre, die Kanzel und der Orgelbereich. Die Orgel von Franz Joseph Swoboda, gebaut im Jahr 1910, hat 1942 Pfeifen und gilt aufgrund ihres Klangs und der aufwendigen Mechanik als besonders bedeutend.