Pfarrkirche Rudolfsheim

15. Bezirk, Kardinal-Rauscher-Platz

planet-vienna, die pfarrirche rudolfsheim, "maria, königin der märtyrer" in wien

Als Mitte des 19. Jahrhunderts die Bevölkerung in den westlichen Wiener Vororten rapide angewachsen war, fasste Kardinal und Fürsterzbischof Josef Othmar von Rauscher im Jahr 1875 den Entschluss, eine neue Pfarre zu gründen. Für den Bau einer Kirche samt Pfarrhof erwarb er ein geeignetes Grundstück auf der „Schmelz“. Nach Erteilung der Baugenehmigung erfolgte am 27. September 1893 der feierliche Spatenstich, den Kardinal Fürsterzbischof Dr. Anton Gruscha in Anwesenheit von Kaiser Franz Joseph persönlich vollzog.

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Nach sechs Jahren Bauzeit wurde das neue Gotteshaus am 21. November 1899 feierlich eingeweiht. Neben ihrer Funktion als Pfarrkirche sollte die Kirche auch Gedenkstätte für Kronprinz Rudolf sein, nach dem sowohl der Bezirk als auch die Kirche benannt sind. Wie zahlreiche Kirchenbauten des 19. Jahrhunderts in Wien ist die Rudolfsheimer Pfarrkirche im neugotischen Stil errichtet. Der grosszügige, dreischiffige Kirchenraum ist harmonisch ausgestattet. Das dreiteilige Hochaltarbild – ein Werk von Josef Reich – zeigt patroziniumsbezogene Szenen mit Maria als Königin der Märtyrer als Hauptmotiv, flankiert von den Heiligen Petrus und Stephanus. Besonders erwähnenswert ist die steinerne Kanzel mit hölzernem Kanzeldeckel, die als Gegenstück zum Herz-Jesu-Altar links von der Apsis fungiert. Die elektropneumatisch betriebene Orgel wurde erst 1903 eingebaut und zeichnet sich durch ihren kräftigen Klang aus.

Die Pfarre Hildegard Burjan entsteht

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Auch die Rudolfsheimer Pfarrkirche blieb von den Zerstörungen des Zweiten Weltkriegs nicht verschont: Am 21. Februar 1945 wurde das Gotteshaus durch Bomben schwer beschädigt, wobei die farbig gefassten Fenster des Kirchenschiffs zerstört wurden. Die Fenster in der Apsis und über dem Josefsaltar blieben hingegen unversehrt. Der 76 Meter hohe Kirchturm mit seinem Fünffach-Geläut ist weithin sichtbar. In den Jahren 1964 bis 1966 wurde die Kirche umfassend renoviert und von den letzten Kriegsschäden befreit. Nach der Aufhebung der nahen Pfarre St. Anton 2016 wurde dieses Pfarrgebiet der Rudolfsheimer Kirche zugeteilt. Im Folgejahr kamen auch die Gebiete der Pfarren Neufünfhaus und Schönbrunn-Vorpark dazu. Alles wurde schliesslich zur neue Pfarre Hildegard Burjan zusammengefasst mit der Rudolfsheimer Kirche als Hauptkirche.