Peterskirche

1. Bezirk, Petersplatz

planet-vienna, die peterskirche in wien

Die Peterskirche erhebt sich etwas zurückversetzt vom Graben. An diesem Standort soll bereits in der zweiten Hälfte des 4. Jahrhunderts eine Kirche errichtet worden sein, was theoretisch die Ruprechtskirche als älteste Stadtkirche Wiens ablösen würde. Dies ist jedoch nicht abschliessend belegt. Die ursprüngliche Peterskirche war eine Saalkirche und entstand aus dem Umbau des alten Römerlagers Vindobona.

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Die mittelalterliche Kirche ist aus einem romanischen Umbau der vorherigen Kirche hervorgegangen Dieser Bau besass ein dreischiffiges Langhaus mit acht Altären und einen dreigeschossigen Turm mit spitzem Helmdach. Im frühen 15. Jahrhundert wurde die Kirche um eine gotische, dem hl. Valentin geweihte Kapelle erweitert. Im Jahr 1661 zerstörte ein Brand die Kirche fast vollständig. Der Wiederaufbau wurde zunächst nur provisorisch ausgeführt. Nach der Pestepidemie von 1679 liess Kaiser Leopold I. aus Dankbarkeit einen Neubau der Kirche planen. 1701 wurde die alte Kirche samt Friedhof abgerissen. Wenig später begann der Neubau nach den Plänen von Johann Lucas von Hildebrandt.

Die neu errichtete Barockkirche wurde um 1733 feierlich der Heiligen Dreifaltigkeit und dem Heiligen Petrus geweiht. Zwei Jahrzehnte später, nach einem Entwurf von Andrea Altomonte, wurde der Portalvorbau hinzugefügt. Die drei Statuen auf seinem Dach symbolisieren Glaube, Hoffnung und Liebe.

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Das Innere der Peterskirche zeichnet sich durch seine markante Rundform und die hohe Kuppel aus, durch die das Licht in einer Höhe von etwa 57 Metern einfällt. Die Innenausstattung wurde überwiegend unter der Leitung von Matthias Steinl gestaltet, einschliesslich der Kanzel. Die Kuppelfresken, welche die Marienkrönung durch Gott und Jesus darstellen, stammen von Johann Michael Rottmayr. Der Hochaltar wurde von Antonio Galli-Bibiena entworfen.

Das zentrale Altargemälde von Martino Altomonte zeigt die wundersame Heilung des Gelähmten in Jerusalem durch Petrus und Johannes. Über dem Tabernakel thront die Darstellung der Unbefleckten Empfängnis, ein Werk von Leopold Kupelwieser. Die opulente Ausstattung der Kirche umfasst zudem die Kaiseroratorien, sechs Seitenaltäre, detaillierte Dekenfresken sowie Beichtstühle mit reichen Intarsien. Diese Elemente sind überwiegend Arbeiten von Matthias Steinl, Johann Michael Rottmayr und Andrea Altomonte. Der aufwendige Rokoko-Orgelprospekt sowie die Kirchenbänke sind das Werk Matthias Steinls.


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