König
Ferdinand wurde am 8. September 1633 in Wien als erster Sohn von Kaiser Ferdinand II. und Maria Anna von Spanien geboren und war von Beginn an als Thronfolger vorgesehen. Schon in jungen Jahren bezog ihn sein Vater in die Regierungsgeschäfte ein, um ihn auf seine zukünftige Rolle vorzubereiten. Im Alter von nur 13 Jahren wurde er zum König von Böhmen gewählt. Sieben Jahre später, am 31. Mai 1653, folgte seine Wahl zum römisch-deutschen König in Augsburg, und am 18. Juni desselben Jahres wurde er in Regensburg von Philipp Schönborn, Kurfürst und Erzbischof von Mainz, feierlich gekrönt.
Doch bereits im folgenden Jahr erkrankte Ferdinand IV. schwer an den Pocken und verstarb am 9. Juli 1654 in Wien. Sein früher Tod war ein schwerer Schlag für seinen Vater, der ihn sehr liebte. Die ungeklärte Thronfolge führte das Reich in eine gefährliche Krise, bis schließlich der jüngere Bruder Leopold als Nachfolger bestimmt wurde. Ferdinand IV. war der erste Habsburger, dessen Herz in der Loretokapelle der Wiener Augustinerkirche bestattet wurde – ein Wunsch, den er selbst geäussert hatte, da er die heilige Madonna von Loreto besonders verehrte. Diese Herzbestattung wurde später zur festen Tradition innerhalb der Habsburger-Dynastie.