Die knapp viereinhalb Kilometer lange Hauptallee führt kerzengerade vom Praterstern zum Lusthaus. Sie trennt den Prater längsweg in zwei Teile. Entstanden ist diese einzigartige Zeile in der ersten Hälfte des 16. Jahrhundert unter der Herrschaft von Kaiser Ferdinand I., um eine direkte Verbindung vom Stadtgebiet zum kaiserlichen Jagdgrund in der Freudenau zu legen. Dafür wurde entsprechend eine Schneise in den dichten Auwald geschlagen.
Heute zieht die autofreie Allee hauptsächlich Spaziergänger, Jogger, Radfahrer, Rollerblader und Pferdereiter an. Die mittige Hauptbahn ist asphaltiert. Die seitlichen, Nebenbahnen werden grösstenteils beidseitig von prächtigen Kastanienbäumen gesäumt. Zuerst führt die Hauptallee am Wurstelprater und am Schweizerhaus vorbei. Rechterhand befindet sich bald das eindrucksvolle Denkmal für Carl Michael Ziehrer. Da, wo weiter östlich – ebenfalls auf der rechten Seite – das obere Heustadelwasser beginnt, wird links der Blick auf das Ernst-Happel-Stadion frei. Nachdem die Allee die Praterautobahn unterquert hat, wird am Ende das ehemalige kaiserliche Lusthaus sichtbar, wo die Hauptallee seit Anbeginn ihrer Existenz endet.
Die Hauptallee dient regelmässig für Sportanlässe wie Parcours oder ist Teil von Marathonläufen. Sie ist weit und breit eine der wenigen Strassen dieser Ausmasse, welche von Fussgängern und Sporttreibenden von jeglichem Verkehr ungestört frei benutzt werden können. Je nach Jahreszeit und Witterung entfaltet aich auf die Prater-Hauptallee ein intensives Stimmungsbild, begünstigt durch die regelmässige Anordnung der säumenden Baumbepflanzung.