Die Leopoldstadt, einst aus dem Weiler „Untere Werd“ hervorgegangen, wurde um 1337 erstmals urkundlich erwähnt. Diese Siedlung entstand auf einer Insel zwischen dem Donaukanal und dem damals noch unregulierten Donaustrom. Im Jahr 1625 gestattete Kaiser Ferdinand II. den Juden, sich auf einem Grundstück in diesem Gebiet niederzulassen, wodurch das Wiener Ghetto entstand. Doch bereits 1669 wurde dieses unter Leopold I. wieder aufgelöst und die jüdische Bevölkerung aus der Stadt vertrieben. Anschliessend übernahm die Stadt Wien die Siedlung und gab ihr den Namen „Leopoldstadt“.
In den Jahren 1670/71 wurde die Leopoldstadt zu einer eigenständigen Pfarre. Als Mitte des 18. Jahrhunderts Kaiser Joseph II. den Prater und den Augarten der Öffentlichkeit zugänglich machte, entwickelte sich die Leopoldstadt zu einem lebendigen Stadtteil. Besonders die Praterstrasse galt bald als der bevorzugte Boulevard Wiens, um zu sehen und gesehen zu werden. Bis 1900 umfasste die Leopoldstadt auch die heutige Brigittenau. Später etablierte sich hier erneut ein bedeutendes jüdisches Zentrum, das jedoch im Zweiten Weltkrieg durch die gross angelegten Deportationen der Wiener Juden in die Vernichtungslager auf tragische Weise aufhörte zu existieren.
Bezirksteile: Freudenau, Jägerzeile, Krieau, Leopoldstadt, Zwischenbrücken