3. Bezirk, Kolonitzplatz 1

Am heutigen Kolonitzplatz stand bereits um 1673 eine erste Kapelle, die der heiligen Margarethe geweiht war. Diese wurde jedoch 1683 im Zuge der zweiten Türkenbelagerung zerstört. Etwa 1690 folgte der Bau einer neuen Kirche, die ebenfalls der heiligen Margarethe geweiht war und bis 1873 bestand. Der Grundstein für die heutige neugotische Kirche nach Plänen von Friedrich Schmidt war bereits 1866 gelegt worden. Die Fertigstellung erfolgte 1873, und im darauffolgenden Jahr gründete man die Pfarre St. Othmar, die zuvor zur Pfarre St. Rochus gehört hatte. Zwischen 1934 und 1936 wurde eine umfassende Aussenrenovierung durchgeführt. Im Jahr 1944 erlitt die Kirche durch einen Bombentreffer schwere Schäden, die jedoch in den Nachkriegsjahren erfolgreich behoben wurden.

Mit dem dritthöchsten Kirchturm Wiens diesseits der Donau – nach dem Stephansdom und der Votivkirche – ist St. Othmar weithin sichtbar. Links vom Eingang liegt die Madonnenkapelle, die eine Marienfigur des Künstlers Franz Barwig beherbergt. In der gegenüberliegenden Taufkapelle steht ein Marmor-Taufbecken. Das Längsschiff wird von massiven Säulen gesäumt, welche die Seitenschiffe abgrenzen. Über dem Schalldeckel der Kanzel thront eine Statue von Johannes dem Täufer. Der Kanzelkorb weisrt ein kunstvolles hölzernes Relief auf, das Jesus als den guten Hirten darstellt.
Die ursprüngliche Orgel der Kirche wurde bei der Wiener Weltausstellung 1873 preisgekrönt, aber während des Ersten Weltkriegs durch die Entfernung der Pfeifen unbrauchbar gemacht. Im Jahr 1931 wurde eine neue Orgel installiert, die als erste Kirchenorgel Wiens elektrisch betrieben wurde. Eine weitere Renovierung der Orgel erfolgte im Jahr 2001. Die vier Statuen am Hochaltar zeigen die Heiligen Othmar, Severin, Leopold und Josef.

Der eine Seitenaltar ist der hl. Margarethe geweiht mit deren Figur von Edwin Grienauer. Das Gemälde von Rudolf Holzinger zeigt die ursprüngliche Margarethenkapelle aus dem Jahre 1673. Eine ähnliche Konstellation zeigt der andere Seitenaltar, der Herz-Jesu-Altar. Die Statue hier stammt ebenfalls von Edwin Grienauer und das Gemälde von Rudolf Holzinger. Hier sind Herz-Jesu-Szenerien zu sehen.

