
Als zweiter Sohn von Lanzelin (Kanzelin, Landolt) von Altenberg wurde Radbot im Jahre 985 geboren. Er war Graf im Klettgau und brachte weitläufige Gebiete in Schwaben, Elsass und Aargau in seinen Besitz. Zusammen mit seiner Frau Ita von Lothringen gründete er im Jahre 1027 das Kloster Muri. Dies soll die Initiative seiner Frau gewesen sein, welche dies wünschte, damit Radbot Sühne tat für seine Vergehen (welche allerdings nicht bekannt sind, sollten sie überhaupt begangen worden sein).

Radbot legte den Grundstein zur berühmten Habichtsburg (Havichsberch, Habsburg) auf dem Wülpelsberg oberhalb von Brugg-Windisch, welche der Verteidigung des Gebietes diente. Eine Legende erzählt, dass Radbot die Habsburg bewusst ohne Ringmauer und Wachtürme erbauen liess, was seinem Schwager (laut anderen Quellen auch Bruder), dem Bischof Werner von Strassburg, sehr missfiel. Radbot versprach, dies über Nacht zu bewerkstelligen. Am nächsten Morgen erblickte der Bischof Radbots Soldaten, wie sie in Reih und Glied um die Burg standen und eine „Mauer“ bildeten. Als Wachtürme stand an den Ecken jeweils ein Reiter zu Pferd. Radbot starb im Jahre 1045. Seine Grabstelle liegt neben derjenigen seiner Frau vor dem Übergang des heutigen Oktogons der Klosterkirche Muri zum Chor.
