13. Bezirk, Wolfrathplatz
Die Ursprünge der heutigen Pfarrkirche von Ober St. Veit reichen bis ins 13. Jahrhundert zurück, als auf den Hügeln am westlichen Rand des Veitinger Feldes eine Festung mit einer dem heiligen Veit geweihten Kirche errichtet wurde. Im Jahr 1361 erwarb Herzog Rudolf IV. der Stifter die Burg mitsamt Kirche und übertrug beides vier Jahre später der Dompropstei von St. Stephan. In dieser Zeit wurde die spätgotische Kirche um einen Altarraum und eine Krypta erweitert. 1433 wurde der Hauptraum vergrössert.
In den folgenden 300 Jahren wurde die Kirche wiederholt beschädigt und teils zerstört. Abgesehen von einer grösseren Restaurierung im Jahr 1535 blieben die Reparaturen oft nur notdürftig. Erst 1742 entschloss man sich, die stark beschädigte gotische Kirche – bis auf die Unterkirche sowie Teile des Altarraums und Turms – abzutragen und einen Neubau zu beginnen. Erzbischof Sigismund Graf Kollonitsch beauftragte den Baumeister Matthias Gerl mit Planung und Ausführung. Der neue Bau wurde 1745 vollendet und prägt seither das Ortsbild von Ober St. Veit.
Erhaben auf einer Anhöhe über dem Dorfkern von Ober St. Veit gelegen, ist die barocke Pfarrkirche mit ihrem weithin sichtbaren Zwiebelturm ein markantes Wahrzeichen. Der Innenraum ist hell und von einer vergleichsweise schlichten Architektur geprägt, die elegante Ausstattung aber kontrastiert dies auf beeindruckende Weise. Besonders sehenswert sind die kunstvoll gearbeitete Kanzel mit ihrem reich gestalteten Schalldeckel und die vier Seitenaltäre. Der durchbrochene Hochaltar lässt seitlich die beiden Chorfenster sichtbar, was den Raum zusätzlich mit Licht durchflutet. Im linken Seitenschiff führt ein Durchgang zu einer modernen Nebenkirche.