4. Bezirk, Argentinierstr. 23
Die beiden vielbeschäftigten Architekten Ferdinand Fellner und Hermann Helmer, die vor allem für die Planung und den Bau zahlreicher Theater- und Opernhäuser in ganz Europa bekannt sind, entwarfen in den Jahren 1891/92 ein Palais für Carl Ritter von Wessely. Die Bauarbeiten wurden unter der Leitung von Adolf Zweina durchgeführt. Im Jahr 1960 wurde der gartenseitige Gebäudetrakt abgerissen und für Bürozwecke neu errichtet. Nachdem das Palais eine Zeit lang die iranische Botschaft beherbergte, war es Sitz der Esso Austria AG. 2017 wurde das Palais umfassend für neue Wohnungen im Luxussegment adaptiert.
Das Gebäude ist im Stil der römischen Hochrenaissance gestaltet. Besonders hervorzuheben sind die Fenster der ersten Etage, die von Dreiecksgiebeln bekrönt werden, welche wiederum auf ionischen Pilastern ruhen. Ein weiteres auffälliges Detail ist der Fries aus Glasmosaik am oberen Rand der Fassade, ein Werk des venezianischen Malers Antonio Salviati.
Von der holzvertäfelten Eingangshalle im Erdgeschoss führt eine freistehende, holzverkleidete Eisentreppe in die Repräsentationsräume. Fellner und Helmer konzipierten diese Treppe im Stil einer Theaterstiege. Die Salons in der Beletage waren einst mit kostbarem Palisanderholz ausgestattet und wiesen Deckengemälde von Peregrin Gastgeb und Karl Peyfuss sowie kunstvolle Stuckarbeiten auf. Die plastischen Schmuckelemente an der Fassade und im Inneren stammen von Viktor Tilgner. Heute sind die Räume grösstenteils modernisiert. Auch die einstige Gemäldegalerie existiert längst nicht mehr.