9. Bezirk, Wasagasse 12
Prinz Gustav Wasa, geboren 1799, entstammte dem Hause von Holstein-Gottorp und war der Sohn des Schwedischen Königs Gustav IV. Adolf. Dieser war 1809 zum Verzicht auf den Thron zugunsten gezwungen worden, Karl XIII. rückte nach. Der Prinz und seine Familie wurden des Landes verwiesen. Gustav verbrachte seine Kinderjahre in Karlsruhe, wo seine Mutter herstammte. Schliesslich fand der Prinz Zuflucht gemeinsam mit seinen Schwestern Zuflucht in Wien.
Er trat 1825 in das k.u.k. Heer ein, nahm 1829 den Titel „Prinz von Wasa“ an – benannt nach einer früheren schwedischen Adelsdynastie – und übernahm 1831 das Infantrieregiment Nummer 60. Im Jahre 1836 wurde der Prinz zum Feldmarscharschall-Leutnant ernannt. Es kursierten zuweilen in Wien Gerüchte, wonach Prinz Wasa mit Erzherzogin Sophie eine Affäre gehabt haben und der leibliche Vater von Franz Joseph und Maximilian sein soll. 1848 wurde Prinz Wasa für den Rest seines Lebens vom Dienst beurlaubt.
1860 erwarb der Prinz ein Haus im heutigen 9. Bezirk und liess es vom Architekten Peter Hofbauer zu einem repräsentativen Wohnpalais erweitern. Es handelt sich um ein stattliches Eckhaus mit abgeschrägter, einachsiger Ecke und frühhistoristischer Fassadengliederung. Die Ornamentik ist leicht gotisierend. Die langgezogene Hauptfassade liegt auf der Seite zur Wasagasse, die nach dem Prinzen benannt ist. Von dort aus führt die vornehm gegliederte Einfahrt mit Platzlgewölbe in den Innenhof. Einem seitlichen Durchgang schliesst sich das Stiegenhaus an.