Palais Orsini-Rosenberg

1. Bezirk, Herrengasse 19

planet-vienna, das palais orsini-rosenberg in wien

Der Ursprung des Palais geht ins frühe 17. Jahrhundert zurück. An der Stelle befanden sich drei Gebäude, wovon eines Helmhard Jörger von Tollet gehörte, welcher enteignet wurde. Die späteren Besitzer waren die Starhemberg, die Sinzendorf und um 1683 schliesslich das Hofzahlamt, bevor das Anwesen 1695 durch eine Schenkung Kaiser Leopolds I. an Wolf André Graf Orsini-Rosenberg ging. Die Orsini-Rosenberg waren ein in der südöstlichen Steiermark ansässiges Hochadelsgeschlecht, dessen Ursprung im 14. Jahrhundert liegt.

planet-vienna, das palais orsini-rosenberg in wien

Der Graf liess an der Stelle ein Palais errichten, welches um 1716 erweitert wurde durch Hinzuziehen der beiden benachbarten Häuser an der Bankgasse. Um 1718 kaufte Eleonere, die Witwe des Feldmarschalls Adam Graf Batthyány und Tochter des Hofkanzlers Theodor Graf Strattmann, den ganzen Komplex und liess die drei Gebäude vom Architekten Christian Oedtl zu einem einzigen zusammenbauen und die Fassade einheitlich anpassen. Bis heute ist das entstandene Gebäude als Palais Batthyány bekannt. Das Palais Orsini-Rosenberg ist Teil davon geworden. In der zweiten Hälfte des 19. Jahrhundert war im Palais das Hotel Klomser untergebracht. Dieses ging in die Wiener Geschichte ein, als hier am 25. Mai 1925 der Oberst des Generalstabes Alfred Redl Selbstmord beging, nachdem er als Spion für Russland überführt worden war. Durch den Mund schoss er sich den Schädel weg.

planet-vienna, Hotel Klomser Anf. 20. Jahrhundert
Hotel Klomser Anf. 20. Jahrhundert

An der Herrengasse ist das hochbarocke Portal des ehemaligen Palais Orsini-Rosenberg erhalten geblieben. Es wurde um 1718 vermutlich nach einem Entwurf Johann Bernhard Fischers von Erlach geschaffen. Es gilt in Wien in seinem Aufbau als einzigartig. Ein konvexer Balkon mit Schmiedeeisengeländer sprengt das Portal. Zwei Postamente auf Volutenkonsolen und mit Schlangenvasen flankieren den Balkon. Im äusseren Bereich rahmen ionische Pilaster die Portalanlage. Darüber je ein prächtiger Trophäenaufsatz mit geschwungene Gebälk zum Balkonfenster hin. Über diesem prangt ein gesprengter Segmentgiebel mit der Wappenkartusche der Batthyány.


planet-vienna, das palais orsini-rosenberg in wien