1. Bezirk, Schwarzenbergplatz 15
Der vermögende Eisenbahnfachmann Viktor Ofenheim, geadelter Ritter von Ponteuxin, welcher durch Börsengeschäfte und grosse Aktienanteile ein unermessliches Vermögen anhäufte, liess sich im Jahre 1868 nach Plänen von Johann Romano und August Schwendenwein (Ausführung: Ferdinand Hauser) ein Palais am Schwarzenbergplatz erbauen. Als eiserner Geschäftsmann wollte der Ritter mit dem Palais nicht nur einen repräsentativen Wohnsitz, sondern gleichzeitig ein Objekt, welches Geld einbringen sollte. So bewohnte der Hausherr nur die Beletage und liess in den restlichen Räumlichkeiten Mietwohnungen einrichten. Da er Generladirektor der Lemberg-Czernowitzer Eisenbahn war, liess er im Erdgeschoss des Palais deren Büros Quartier nehmen, was ihm zusätzlich jährlich Unsummen an Mietzins einbrachte.
1875 geriet Viktor Ofenheim in gerichtliche Schwierigkeiten, da er wegen Betruges angeklagt worden war. Der Ritter wurde jedoch freigesprochen. Nach seinem Tod im Jahre 1886 wurde das Palais von seinen Nachkommen bewohnt. Um die Jahrhundertwende veränderte man die Ausstattung der Repräsentationsräume, wobei man sie mit Stucco verkleidete. Im Jahre 1931 wurde das Palais von der Zürich Versicherungen AG gekauft und zu einem Bürohaus umgebaut. Noch heute residiert die Gesellschaft in dem Gebäude.
Das Palais Ofenheim passt sich hervorragend ein in das Ensemble der Repräsentativbauten rund um den Schwarzenbergplatz. Über den reich verzierten Fenstern der Beletage prangen Dreiecksgiebel, und der lange Balkon über dem grossen Rundbogenportal wird von grossen Säulen getragen. Auf der Seite des Schwarzenbergplatzes liegen die Repräsentationsräume wie der Ballsaal, der Speisesaal, der Wintergarten und der Blaue Salon. Durch mehrere Aus-/Umbauten und Adaptionen ist von der ursprünglichen prachtvollen Ausstattung der Räume leider kaum mehr etwas überiggeblieben.