3. Bezirk, Rechte Bahngasse 30-32

Im Jahre 1915 erbaute der aus Böhmen stammende Architekt Hugo Schuster für Erzherzog Friedrich von Österreich-Teschen ein Mietspalais an der rechten Bahngasse. Der Erzherzog war Heerführer im Ersten Weltkrieg, Grossgrundbesitzer und vermögender Unternehmer. Als Erbe seines Onkels Erzherzog Albrecht besass er neben dessen Vermögen auch die Albertina und die unschätzbaren Kunstsammlungen. Von 1914 bis 1917 war der Erzherzog Oberbefehlshaber der k.u.k. Streitkräfte, wurde von Kaiser Karl I. darauf jedoch seines Amtes enthoben.

Nach der Ausrufung der Republik Österreich 1919 wurde Erzherzog Friedrich gemäss dem Habsburgergesetz enteignet. Seine Besitztümer in Wien, darunter die Albertina und auch das Mietspalais auf der Landstrasse, wurden Eigentum des Staates. Der Erzherzog weigerte sich, sich als „Bürger Österreichs“ zu bekennen und wurde somit des Landes verwiesen. Er liess sich in der Nähe von Pressburg nieder. Er starb 1936 im Ungarischen Mosonmagyaróvár.
Beim Erzherzog-Friedrich-Palais auf der Landstrasse handelt es sich um ein monumentales Mietspalais mit neobarocken Formen. Die breitgelagerte Fassade wird durch einen zentralen Risalit gekennzeichnet und mit Erkern gegliedert. Das Sockelgeschoss ist gebändert. Über dem Mittelrisalit mit Doppelerker liegt ein Frontispitz, der eine von Putti flankierte Kartusche mit dem Wappen Erzherzog Friedrichs trägt, dahinter ein Mansarddachaufsatz.