1. Bezirk

Aus dem Jahre 1234 stammt die erstmalige Erwähnung des ‚Novum Forum‘, des Neuen Marktes, ein Platz mitten in der Altstadt wenige Meter von der Kärntnerstrasse entfernt. Bedeutung erlangte der Platz, als der Hohe Markt als Marktplatz für die wachsende Bevölkerung nicht mehr ausreichte. In jener Zeit diente der Neue Markt als Umschlagplatz für Gemüse und Fleisch, wurde später aber zum Markt für Getreide, Mehl und Hülsenfrüchte, daher die alternative Bezeichnung ‚Mehlmarkt‘. Seit 1345 soll hier ein Speicherhaus für Getreide und Mehl gestanden haben. 1453 errichtete man hier einen fünfgeschossigen Bau, der bis zum Jahre 1697 bestand. Bis ins frühe 19. Jhr. waren hier die Müller die dominierende Marktteilnehmerschaft. Als jedoch weiter östlich immer mehr neue Mühlenbetriebe entstanden, welche ihre Produkte über die Donau in die Stadt brachten und am Schanzl verkauften, wurde der Getreidehandel am Neuen Markt bedeutungslos

In den folgenden Jahrzehnten wurde der Neue Markt zu einem simplen Viktualienmarkt. Noch lange aber behielt der Platz seine Bezeichnung ‚Mehlmarkt‘. Erst in der Zeit der Republik geriet dieser allmählich in Vergessenheit und wird heute nur noch ‚Neuer Markt‘ genannt. Am Neuen Markt steht die Kapuzinerkirche mit der Kaisergruft. In der Mitte des Platzes steht einer der spektakulärsten Brunnenanlagen Wiens, der Providentia-Brunnen. Er wurde in den Jahren 1737-1739 von Raphael Donner errichtet, weshalb er auch als Donnerbrunnen bekannt ist. Die Figurengruppe ist eine Kopie, dessen Original sich im Barockmuseum im Belvedère befindet.

