Die Kärntner Strasse ist für Wien, was die Bahnhofstrasse für Zürich ist – eine prestigeträchtige, autofreie Einkaufsmeile. Sie erstreckt sich von der Staatsoper bis zum Stock-im-Eisen-Platz. Sie ist das exklusive Pendant zur Mariahilfer Strasse. In der Zeit des römischen Vindobona trug sie den Namen „Strata Carinthianorum“, gelegentlich auch „Karnerstrasse“. Damals war sie weder gerade noch so breit wie heute. Archäologische Ausgrabungen brachten einen mittelalterlichen Friedhof, den „Coloman-Friedhof“, ans Licht, der zum Bürgerspital gehört und bis zum frühen 16. Jahrhundert als Begräbnisstätte gedient hatte.
Seit 1974 ist die Kärntner Strasse eine Fussgängerzone und eine der touristischen Hauptachsen Wiens. Eines der tradisionsreichsten Geschäfte an der Strasse ist dasjenige der Firma Lobmeyr, die seit Kaiserzeiten für erlesene Spiegel, Porzellan- und Glaswaren sowie prächtige Kristalllüster bekannt ist. Gegenüber erhebt sich das Einkaufszentrum „Steffl“, ein postmoderner Glasbau, der in starkem Kontrast zu den umliegenden historischen Wiener Bürgerhäusern steht. An dieser Stelle befand sich einst das Sterbezimmer von Mozart.