Matzleinsdorfer Friedhof

10. Bezirk, Triester Strasse 1

Planet-Vienna, der Friedhof von Matzleinsdorf, Wien

Über Jahrhunderte hinweg hatten die evangelischen Glaubensangehörigen keinen eigenen Friedhof, sondern wurden grundsätzlich neben den Katholiken auf dem gleichen Gottesacker oder bestenfalls in einer separaten Abteilung beigesetzt. Im Mai 1856 stimmte Kaiser Franz Joseph I. dem Entwurf einer neuen Ordnung zu, welche das Anlegen konfessioneller Friedhöfe regelte. Darauf beschloss die evangelische Gemeinde den Erwerb eines Grundstückes in Matzleinsdorf für einen eigenen Friedhof.

Planet-Vienna, der Friedhof von Matzleinsdorf, Wien

Vorgesehen war für den neuen Friedhof eine Grabkapelle, eine Unterkunft für den Totengräber, eine Leichenkammer und ein Raum für die Unterbringung des nötigen Materials. Das Gelände sollte von einer Steinmauer umschlossen werden. Da das Geld nicht reichte, finanzierte man den Bau mit zusätzlichen Spenden aus der Gemeinde. Bei der Einweihung des Friedhofes Matzleinsdorf am 7. Mai 1858 überreichte Theophil Hansen, der Planer der Anlage und Architekt der Friedhofskapelle (spätere Christuskirche) den Gemeindevorstehern feierlich die Schlüssel zu den Friedhofstoren. Schon bald war der Friedhof voll und musste durch Zukauf weiteren Landes vergrössert werden. Ein nochmaliger Zukauf von Grundstück für die Erbauung eines Krematoriums und einer Urnenabteilung wurde von der Stadt Wien nicht genehmigt. Der Friedhof Matzleinsdorf ist ein Ort der Ruhe inmitten des lauten Gebiets beim Matzleinsdorferplatz und der stark befahrenen Triester Strasse.