13. Bezirk, Schönbrunner Schlossstrasse
1898 wurde die Wiener Stadtbahn von Hütteldorf nach Heiligenstadt eröffnet. Bei Hietzing, an der Nordwestecke des Schönbrunner Schlossgartens wurde im Folgejahr nach Plänen von Otto Wagner der so genannte kaiserliche Hofpavillon errichtet. Zweck dieses Kuppelgebäudes über dem Schienentrassée war es, dass die Mitglieder des Kaiserhauses hier ungestört in die Stadtbahn steigen konnten. Es ist ein herausragendes Beispiel wagnerscher Jugendstilarchitektur auch wenn die runde Kuppelform an einem Profanbau untypisch ist für den Architekten. Denkbar ist, dass er den barockisierenden Jugendstil gewählt hat, weil der Kaiser als für zukunftsweisende Architektur wenig begeisterungsfähig galt.
Geplant war dieser Pavillon nicht, sondern der Architekt Wagner selbst kam mit dem Vorschlag, für das Kaiserhaus eigens eine Stadtbahnstation zu errichten. Ursprünglich befanden sich links und rechts des Pavillons Stiegenabgänge zu den Perrons. Später wurden sie abgetragen, denn die Station Hietzing ist im Gegensatz zur Station Schönbrunn heute modern und nicht mehr im Jugendstil. Benutzt wurde die Station von Kaiser Franz Joseph offenbar jedoch nur zweimal. Bereits von Anfang an stand der prächtige Pavillon unter Denkmalschutz. Heute gehört der Pavillon zum Wien Museum, ist jedoch aktuell wegen baulicher Schäden geschlossen und soll bis 2014 wieder eröffnet werden. In seinem Inneren ist die original Ausstattung des kaiserlichen Warteraumes zu sehen. Der Raum beherbergt unter anderem ein grosses Gemälde von Carl Moll. Es zeigt Wien ais der Vogelperspektive.