Emmerich Kàlmàn (1882-1953)

planet-vienna, der komponist emmerich kalman

Emmerich (Imre) Kálmán wurde am 24. Oktober 1882 im ungarischen Siófok am Plattensee geboren. Seine musikalische Ausbildung erhielt er in Budapest, wo er sich zunächst der ernsten Musik zuwandte. Mit dieser fand er bereits frühen Erfolg und gewann 1907 den prestigeträchtigen Franz-Joseph-Preis der Stadt Budapest. Schon in dieser Zeit beschäftigte sih Kálmán mit dem Genre der Operette. Im darauffolgenden Jahr erzielte er mit seinem Erstlingswerk „Ein Herbstmanöver“ einen beachtlichen Erfolg.

Kálmán liess sich in der Folgezeit in Wien nieder, wo er seine bekanntesten Werke schuf, darunter „Die Czardasfürstin„, „Gräfin Mariza“ und „Die Zirkusprinzessin„. Diese Operetten begründeten seinen Ruf als einer der führenden Komponisten seiner Zeit.

1938 zwang ihn seine jüdische Abstammung, Wien zu verlassen. Er ging zunächst nach Paris und emigrierte darauf in die Vereinigten Staaten. Dort bewährte er sich als Dirigent und Komponist von Unterhaltungsmusik mit amerikanischen Einflüssen und wurde vom College of Music in New York mit einem Ehrendoktorat ausgezeichnet. Nach dem Zweiten Weltkrieg kehrte Kálmán nach Europa zurück und liess sich 1945 in Paris nieder, wo er am 30. Oktober 1953 verstarb. Seins sterblichen Überreste sind auf dem Wiener Zentralfriedhof bestattet.

planet-vienna, der komponist emmerich kalman; Grab auf dem Zentralfriedhof
Grab auf dem Zentralfriedhof

Kálmáns Bedeutung in der Geschichte der Operette ist beachtlich: Gemeinsam mit Franz Lehár gelang es ihm, der Operette nach den scheinbar unerreichbaren Meisterwerken der Strauss-Dynastie eine neue Prägung zu verleihen. Er passte die Kunstform an die veränderten Zeiten an, ohne ihr den unverwechselbaren Reiz zu nehmen. Kálmáns musikalisches Gespür befähigte ihn, ungarische Volksmusik gekonnt in seine Melodien einfliessen zu lassen. Er verstand es meisterhaft, eingängige Schlager zu schaffen, die schnell populär wurden und bis heute gesungen werden.