Operette in drei Akten von Emmerich Kàlmàn
Erster Akt
Ein Abend im Budapester Variété-Theater „Orpheum“ in der Zwischenkriegszeit. Für viele eine Zeit der künstlichen Euphorie. Es herrschen die ‚Goldenen Zwanziger‘. Ihnen können sich selbstredend auch jene nicht entziehen, die gerade noch dem Glanz ihrer verblichenen Donaumonarchie nachtrauern… Sylva Varescu, die gefeierte Chansonette, gibt ihre Abschiedsvorstellung: Morgen will sie in New York eine Tournee durch Amerika antreten.
Der junge Edwin Roland, Fürst von und zu Lippert-Weylersheim, möchte nicht, dass sie abreist, obwohl ihm sein Vater seine Verbindnug mit einer ‚Tingel-Tangel-Dame‘ verbietet. Als Druckmittel hat der alte Fürst eine sofortige Einberufung erwirkt und vorzeitig Verlobungskarten drucken lassen: Edwin soll standesgemäss seine Cousine Stasi heiraten. Doch bevor Edwin, um der Einberufung Folge zu leisten, nach Wien losfährt, gibt er Sylva vor allen Freunden im Variété-Theater ein schriftliches Eheversprechen. Als Graf Boni, ein guter Freund Sylvas, von der Verlobung im „Orpheum“ erfährt, zeigt er die Verlobungskarte Edwins und Stasis. Tief enttäuscht und gekränkt reist Sylva ab.
Zweiter Akt
Acht wochen später im Wiener Palais des Fürsten Lippert-Weylersheim. Auf einem abendlichen Festbankett will der fürst die Verlobung seines Sohnes Edwin mit Comtesse Stast bekanntgeben. Nachdem Sylva keines von Edwins Telegrammen beantwortet hat, ist er bereit, seine Jugendliebe Stasi zu heiraten. Zum Verlobungsfest erscheinen auch Graf Boni und ‚Gemahlin‘ – keine andere als Sylva Varescu, die Boni überredet hat, sie für diesen Abend als seine Frau auszugeben.
Edwin sieht die Chance und bedrängt Graf Boni, sich von Sylva scheiden zu lassen: gegen eine Heirat mit einer geschiedenen Gräfin können seine Eltern nichts einzuwenden haben. Boni ist natürlich mit der ‚Scheidung‘ einverstanden, zumal er eben dein Herz für Stasi entdeckt hat. doch als Edwin der Verlobungsgesellschaft eröffnet, dass er nicht Stasi, sondern die Gräfin liebe, erklärt Sylva, dass sie niemand anders sei, als die Chansonette Sylva Varescu. Der Eklat ist perfekt. Sylva zerreisst das in Budapest gegebene Eheversprechen und wirft es Edwin vor die Füsse.
Dritter Akt
Boni und Sylvas alter Verehrer Graf Feri von Kerekes versuchen sie zu überreden, zur Variété-Bühne zurückzukehren. Der alte Fürst Lippert-Weylersheim erscheint, um seinen Sohn ins Schloss der Familie zurückzuholen. Im Gespräch mit dem Grafen Feri stellt sich heraus, dass Edwins Mutter, die Fürstin Anhilte, eine Jugendliebe Feris ist: die Kupfer-Hilda aus dem „Orpheum“ in Miskolc, eine Chansonette. Nach dieser Entdeckung kann der Fürst nichts mehr gegen die Ehe seines Sohnes mit Sylva einwenden. Und auch dem zweiten Paar, Stasi und Boni, steht nun nichts mehr im Wege.