Johanneskirche Unterlaa

10. Bezirk, Klederinger Strasse

planet-vienna, die Johanneskirche in Unterlaa in wien

Am äussersten Stadtrand Wiens, im beschaulichen Unterlaa, steht eine eher wenig beachtete Kirche, die möglicherweise die älteste auf Wiener Stadtgebiet ist. Ihre hochmittelalterlichen Bauelemente stammen aus den Anfängen des 11. Jahrhunderts und sind damit älter als jene der Ruprechtskirche, deren Errichtung um 1030 datiert wird. Die Johanneskirche von Unterlaa erhebt sich auf den Überresten eines römischen Grabhauses aus dem 3. Jahrhundert nach Christus und zeugt von einer jahrhundertealten, geschichtsträchtigen Vergangenheit dieses Ortes.

planet-vienna, die Johanneskirche in Unterlaa in wien

Im Jahr 1272 gelangte die Kirche in den Besitz des Johanniterordens und wurde ihrem Patron Johannes dem Täufer geweiht. Kurz darauf erfolgte ein Umbau, bei dem neben der Kirche ein Hospiz errichtet wurde – ein Bauwerk, das 1465, vermutlich zeitgleich mit der Zerstörung der Burg Unterlaa, zerstört wurde. Vor der Barockzeit handelte es sich bei der Kirche vermutlich um einen zweigeschossigen Bau, der nach den baulichen Veränderungen und Reparaturen infolge der Türkenbelagerung von 1683 in einen eingeschossigen Kirchenraum umgewandelt wurde. Aus jener Zeit stammt auch der markante achteckige Turm. Die Sakristei wurde 1779 hinzugefügt.

Über dem Chor erstreckt sich ein Tonnengewölbe mit Stichkappen. Die Kirchenausstattung stammt nahezu vollständig aus dem 17. Jahrhundert. Nur wenige Meter von der Kirche entfernt steht die Heilig-Grab-Kapelle, die um 1700 errichtet wurde. Zwischen beiden Gebäuden sind die historischen Grundmauern freigelegt, die heute für Besucher zugänglich sind und einen faszinierenden Einblick in die Baugeschichte dieses besonderen Ortes bieten.

planet-vienna, die Johanneskirche in Unterlaa in wien
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