4. Bezirk, Wiedner Hauptstrasse 82

Im Jahr 1752 erwarben die österreichischen Piaristen ein Grundstück an der heutigen Wiedner Hauptstrasse, um dort ein Kollegium zu errichten. Das bestehende Gebäude wurde abgetragen, und mit dem Bau des Klosters sowie der Kirche begonnen. Die Pläne für diesen Gebäudekomplex stammten vom Architekten Matthias Gerl. Da keine Stiftungsgelder zur Verfügung standen und die finanziellen Mittel des Ordens stets knapp waren, wurden Kloster und Kirche in einer schlichten und zweckmässigen Form ausgeführt.
Trotz dieser bescheidenen Umstände bemühte sich Matthias Gerl, den einfachen Bauten durch die geschickte Verwendung von Ornamentik eine ansprechende Erscheinung zu verleihen. Der Bau wurde um 1756 abgeschlossen, am 26. September desselben Jahres fand die feierliche Weihe der Kirche statt. Ursprünglich diente sie als Ordenskirche, wurde jedoch am 1. Januar 1939 zur Pfarrkirche erhoben.

Die schmuckvolle Barockkirche mit dem mittig platzierten Turm verdankt ihre Innenausstattung der Zusammenarbeit mehrerer namhafter Künstler. Die Hauptarbeit führten die Stuckateure Pietro Orsatti und Jakob Philipp Kegelsperger sowie die Steinmetze Franz Joseph Steinböck und Matthias Winkler aus. Die Altarbilder, welche die Heilige Thekla, die Immakulata und den Heiligen Josef Calasanz zeigen, stammen vom Maler Felix Ivo Leicher. Leicher schuf auch die Fresken, die einst die Giebel der Kirche und des Klostergebäudes zierten. Diese wurden jedoch im Laufe der Zeit zerstört und sind heute nicht mehr erhalten.



