Piaristenkirche Maria Treu

8. Bezirk, Jodok-Fink-Platz

planet-vienna, die Piaristenkirche Maria Treu in wien

Der Orden der Piaristen ist 1597 vom heiligen Josef von Calasanz gegründet worden mit dem Zweck, armen Kindern Schulunterricht zu ermöglichen. Ende des 17. Jahrhundert kamen die Piaristen nach Wien. In der heutigen Josefstadt errichteten sie ein Kollegium. Ein erster Entwurf für die dazu gehörige Kirche lag um 1698 oder 1699 vor und stammte vermutlich von Johann Lucas von Hildebrandt. Begonnen wurde mit dem Bau jedoch erst im Jahre 1716. In den Jahren 1720/21 war der Rohbau erstellt, jedoch erst teilweise eingewölbt und gedeckt, Provisorien dienten als Altäre. Die Kirchenbänke wurden von den Ordensbrüdern selber geschnitzt.

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Im Frühling 1722 wurde mit dem Bau des Gewölbes über dem Altarraum begonnen. Anschliessend errichtete man die Beichtkapelle, die Oratorien und die Sakristei. Bis 1731 leitete der für Hildebrandt tätige Franz Jäggl die Bauarbeiten, ehe es zu einem Zerwürfnis mit dem Kollegium kam. Matthias Gerl übernahm darauf die Bauleitung. 1751 waren die Fassade und der Südturm vollendet. Gleichzeitig entfernte man die bisherige Wand des Altarraumes und erweiterte die Kirche mit einem neuen Chor. 1752 war die Kuppel fertiggestellt, die als einziger Bestandteil der Kirche nicht auf die Pläne Hildebrandts zurückgeht. Dieser hatte eine Tambourkuppel vorgesehen. Vermutlich ging dies auf einee Bauplanänderung durch den Prager Architekten Kilian Ignaz Dietzenhofer zurück, der eine zeitlang in Wien tätig war.

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In den Jahren 1754-56 entstand der Hochaltar mit dem vielverehrten Gnadenbild. Dieses soll von einem Josefstädter Maler namens Josef Herz geschaffen worden sein, der 1713 an der Pest erkrankte. Er gelobte, im Falle einer Genesung nach Rom zu pilgern, da eine Kopie des Bildes der „Muttergottes von den frommen Schulen“ im Haupthaus der Piaristen anzufertigen und nach Wien zu bringen.

Wirkungsort namhafter Künstler

Ab Mitte des 18. Jh. erhielt die Piaristenkirche ihre reiche Ausstattung: Der Barbara-Altar wurde 1777 errichtet, der Freundschaft-Christi-Altar 1764, der Johannes-Nepomuk-Altar 1769, das Kaiseroratorium mit spätbarockem Holzaltar 1780, die Kanzel 1773, der Kreuzaltar 1774, der Josef-Calasanz-Altar 1758, der Sebastian-Altar 1777 und die Orgel in den Jahren 1856 bis 1858. Franz Liszt, Anton Bruckner und weitere namhafte Musiker haben sie gespielt. Die Piaristenkirche ist vor allem bekannt für ihre wertvollen Deckenfresken von Franz Anton Maulbertsch, sie sind eines seiner Hauptwerke und zwischen dem 9. Mai 1752 und dem 26. Juni 1753 entstanden.

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Am 26. Mai 1771 wurde die Piaristenkriche von Kardinal Christoph von Migazzi feierlich eingeweiht. Erst im 19. Jh. wurden die Türme durch Baumeister Franz Sitte nach einer Zeichnung Salomon Kleiners fertiggestellt. Die barocke Mariensäule auf dem Platz vor der Kirche zeigt die Unbefleckte Empfängnis als Siegerin über das Böse. Sie wurde 1713 von Georg Konstantin Freiherr von Simich gestiftet. Am 7. April 1801 vermählten sich in der Piaristenkirche die Eltern Joseph Lanners.


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planet-vienna, die Piaristenkirche Maria Treu in wien, historische ansicht