Baden bei Wien, Hauptplatz
Die Dreifaltigkeitssäule im Zentrum von Baden bei Wien ist ein qualitätvolles Architekturbeispiel des Hochbarocks und setzt einen markanten gestalterischen Akzent in der Stadt. Wie die berühmte Pestsäule am Graben in Wien, erinnert auch die Badener Säule an das Ende einer verheerenden Pestepidemie. Ihre Errichtung erfolgte jedoch erst über 30 Jahre später, im Jahr 1713, als Erfüllung eines Gelübdes der Bürger von Baden: Sie hatten gelobt, ein Monument zu errichten, wenn die Pest von ihnen ablasse. Dieses Versprechen wurde eingelöst. Die Pläne für die Säule stammen vom italienischen Bildhauer Giovanni Stanetti.
Die Gestaltung der Badener Pestsäule weist in ihrer Sockelzone grosse Ähnlichkeit mit dem Wiener Vorbild auf. Auch sie ist bereits im Grundriss durch die Zahl Drei geprägt, um die Heiligste Dreifaltigkeit zu symbolisieren. Anders jedoch als die Säule am Graben besteht die untere Zone des Säulenaufsatzes nicht aus einem massiven Baukörper: Stattdessen ruht eine goldene Weltkugel als zentrales Element auf drei eigenständigen Säulen. Erst in der oberen Zone „verschmelzen“ diese zu einem einheitlichen Wolkenturm, den eine Darstellung der Trinität bekrönt.
Der Brunnen vor der Säule wurde 1833 hinzugefügt und erinnert an ein fehlgeschlagenes Attentat auf den Kronprinzen Ferdinand, den späteren Kaiser Ferdinand I.: Am 9. August 1832 schoss der pensionierte Hauptmann Franz Reindl mit einer Pistole auf den Kronprinzen, nachdem dieser ihm eine geforderte Geldsumme verweigert hatte. Ferdinand wurde dabei nur leicht verletzt.