Palais Miller-Aichholz

3. Bezirk, Heumarkt 11

planet-vienna, das Palais Miller-Aichholz am heumarkt in wien

Der 1797 in Cles / Südtirol geborene, ursprünglich einer Schweizer Familie entstammende Josef Maria Miller war bereits als Zwölfjähriger als Botenjunge im Auftrag des Tiroler Helden Andreas Hofer im Krieg gegen die Franzosen unterwegs. Deshalb erhielt Miller von Hofer persönlich die Tapferkeitsmedaille. 1811 kam Miller nach Wien und arbeitete in Dorgerien. 1819 gründete er zusammen mit dem Drogisten Öhler die Firma Öhler & Miller, expandierte und kaufte um 1839 eine Rohrzucker-Raffinerie in Wien. 1852 wurde Miller Direktor der Österreichischen Nationalbank.

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1865 wurde der mittlerweile sehr reiche Industrielle und Bankier geadelt und trug fortan den Namen und Titel Josef Maria Ritter von Miller zu Aichholz. Der Ritter liess sich in den Jahren 1862/63 am Heumarkt zwei Mietspalais errichten (Nr. 11 und 13). Die beiden Gebäude sind heute noch teilweise im Besitz der Nachkommen von Miller-Aichholz. Der Sohn des Industriellen, Eugen von Miller zu Aichholz, war ein bedeutender Mäzen. Er besass an der Prinz-Eugen-Strasse ein repräsentatives Palais. Das Haus am Heumarkt war der letzte Wohnort des Wiener Malers Anton Romako. Er starb hier in seine Wohnung am 8. März 1889.

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Von den beiden Gebäuden am Heumarkt ist dasjenige mit der Nummer 11 besonders erwähnenswert. Das Palais wurde um 1883, zwölf Jahre nach dem Tod des Ritters, neu fassadiert. Es handelt sich um eine reich gegliederte späthistoristische Fassade mit sieben Fensterachsen und einem rustizierten Sockelgeschoss. Das Konsolgesims am oberen Fassadenabschluss ist sehr aufwändig gestaltet und bildet mit den dekorativ vergitterten Dachbodenfenstern eine Einheit. über dem Portal liegt ein Balkon mit dem Wappen der Miller von Aichholz.