Palais Mayr

1. Bezirk, Elisabethstrasse 18

planet-vienna, das palais mayr in wien

Das Palais Mayr, ein herausragendes Beispiel frühhistoristischer Architektur, wurde im Jahr 1862 vom renommierten Architektenduo Johann Romano und August Schwendenwein errichtet. Später gelangte das Gebäude in den Besitz von Ferdinand Bloch-Bauer, einem wohlhabenden Zuckerfabrikanten und prominenten Vertreter des jüdischen Grossbürgertums. Der Salon des Palais war ein populärer Treffpunkt für Künstler, Schriftsteller und Politiker. Noch heut bekannt ist Ferdinand Bloch-Bauers Ehefrau Adele, die Gustav Klimt in seinen Gemälden verewigte – Werke, die später zum Zentrum eines internationalen Rechtsstreits wurden. Im Jahr 2007 verkaufte die mittlerweile in den USA lebende Familie Bloch-Bauer das Palais an eine zypriotische Stiftung.

planet-vienna, das palais mayr in wien

Das Palais Mayr repräsentiert den Stil der Neu-Wiener-Renaissance. Die Fassade mit sieben Fensterachsen ist symmetrisch konzipiert. Wie bei den benachbarten Gebäuden ist das Sockelgeschoss rustiziert. Das mittig platzierte Portal wird von gebänderten Lisenen eingerahmt, die einen gesprengten Segmentgiebel tragen, welcher auf zwei Konsolen ruht. Die Fenster des ersten Obergeschosses sind mit geraden Verdachungen versehen, während die des zweiten Obergeschosses mit Dreiecksgiebeln geschmückt sind. Über dem zurückhaltend gestalteten dritten Geschoss schliesst die Fassade mit einem prächtigen Kranzgesims ab. Die Einfahrt ist durch Pilaster und Ädikulen gegliedert und wird von einem Kreuzrippengewölbe überspannt. In der Beletage haben sich zwei Salons mit aufwendig gestalteten Stuckdecken erhalten, die den einstigen Glanz des Palais noch heute erahnen lassen.