8. Bezirk, Strozzigrund
Über das Gartenpalais Hocke (auch Hockge) ist wenig überliefert. Es handelte sich um einen barocken Sitz, welcher für den Landschreiber Johann Martin Edler von Hocke (gest. 1731) errichtet worden war. Dieser hatte das Grundstück mitten in der heutigen Josefstadt 1711 gekauft. Die Pläne für den Gartenpalast stammten der architektonischen Sprache zufolge möglicherweise von Johann Bernhard Fischer von Erlach.
Das Palais Hocke wies eine grundlegende Gliederung des Baukörpers in drei Teile auf, wobei der Mittelrisalit die Seitentrakte deutlich überragte und der mit Abstand dominierende Gebäudeteil war. Auf der Dachkante schloss der Mitteltrakt mit einer figurenbesetzten Balustrade ab. Die fünf Fensterachsen wurden über dem Sockelgeschoss durch Riesenpilaster gegliedert. Die beiden seitlichen Fensterachsen des Mittelrisalites schwangen ein, was diesen Teil des Gebäudes ganz besonders deutlich vorspringen liess.
Der Bau des Hauses bedeutete für Hocke eine grosse finanzielle Belastung. Nach Hockes Tod verkauften seine Nachkommen den Besitz, worauf dieser mehrmals den Eigentümer wechselte bis um 1767 die kaiserliche Hofkanzlei Besitzerin wurde und das Haus für ihre Zwecke nutzte. Der Garten wurde mit Militäreinrichtungen verbaut, welche im Verlaufe des 19. Jahrhundert wieder verschwanden… und mit ihnen auch das Palais Hocke.