4.Bezirk, Waaggasse 6

Friedrich Schachner, ein Schüler des bedeutenden Architekten August Sicard von Sicardsburg, erbaute 1874/75 für den Bauunternehmer Franz Pranter ein Wohnhaus im Stil des Späthistorismus, welches bald darauf von Philipp Freiherr von Haas übernommen wurde. Der Architekt hat sich beim Bau des Palais an den römischen Stadtpalazzi orientiert. Gesimse trennen Erd- vom Mittel- und Attikageschoss. Die Bogenportale mit je einem Schlussstein werden von verzierten Pilastern flankiert. Auffallend sind die hohen Fenster in der Beletage, welche von ausgeprägten Überdachungen gekrönt werden.

Die hofseitige Fassade wird geprägt von einer Loggia über dem Portal, welche in der ersten Etage von toskanischen und in der zweiten von korinthischen Säulen aus veroneser Marmor gegliedert ist. In der Beletage wechseln sich die Fenster mit Nischen ab, in denen sich weibliche Statuen befinden, während sich im zweiten Geschoss eine ähliche Anordnung mit männlichen Büsten zeigt. Am linken Gebäudeflügel erhebt sich ein Turm mit einer aufgesetzten Kuppel.