4. Bezirk, Argentinierstr. 14

Der Architekt Ludwig Richter, ein Schüler des Ringstrassenmeisters Theophil Hansen, entwarf in den Jahren 1886 bis 1889 für Max Graf Vrints zu Falkenstein ein repräsentatives Wohnpalais. Das Gebäude in französisch-klassischen Formen wurde zu Richters Hauptwerk und gilt bis heute als eines der herausragendsten Beispiele des Wiener Barockhistorismus. Mit der Bauausführung war der Baumeister Alois Schuhmacher betraut. Ab 1905 ging das Palais zunächst an die Familie von Redlich, später an Dr. Friedrich Haymerle, bevor es schliesslich vom griechischen Staat erworben wurde, der noch heute seine Botschaft in Österreich darin beherbergt.

Für die Errichtung des Palais Falkenstein wurden Natursteine aus den Steinbrüchen von Kaisersteinbruch und St. Margarethen verwendet. Der grosse Mittelrisalit wird dominiert von sechs riesigen korinthischen Halbsäulen. Das schlichte Rundbogenportal ist in der Mitte angebracht. Die Statuengruppe auf der Attika, welche die von zwei allegorischen Figuren umgebene Göttin Nike darstellt, stammt vom Bildhauer Emanuel Pendel.
Sehr markant ist das riesige Haubendach, welches dem Palais seine charakteristische Erscheinung verleiht. Das Treppenhaus mit seinen Hermenpilastern und dem aufwendigen Eisengeländer gehört zu den besonders erwähnenswerten Gebäudeteilen des Palais Falkenstein. Ebenfalls prächtig ist der Speisesaal, welcher mit reichem Stuck ausgestattet ist und in dem noch immer der grosse Kristallluster aus der Entstehungszeit des Palais hängt.

