8. Bezirk, Friedrich-Schmidt-Platz 4

Das stattliche Palais an der Westseite des Friedrich-Schmidt-Platzes wurde im Jahre 1837 vermutlich von Anton Hoppe nach einem Entwurf von Joesf Kornhäusel als Fideikomiss für die Familie Czernin erbaut. Johann Rudolf Graf Czernin von Chudenitz, k.u.k. Verwaltungsbeamter und Theaterdirektor, hatte ab 1800 durch rege Sammeltätigkeit eine bedeutende Gemäldesammlung angelegt. Nach seinem Tod am 23. April 1845 wurde die Sammlung ins Familienpalais am Friedrich-Schmidt-Platz gebracht und blieb dort bis ins Jahr 1955. Teile der Galerie befinden sich heute in der Salzburger Residenzgalerie. Im Zweiten Weltkrieg wurde das Palais Czernin beschädigt. Um 1950 erfolgten eine Renovation und eine Aufstockung.

Das Palais war ursprünglich viergeschossig. Es verfügt über 13 einzelne Fensterachsen plus eine doppelte Eckachse. Bemerkenswert ist, wie sich die Fensterbedachungen vom ersten und zweiten Obergeschoss Abwechseln: Über einem Segmentbogenfenster liegt Dreiecksgiebelfenster und umgekehrt. Das Sockelgeschoss ist gebändert. Über dem schlichten Portal ist eine Kartusche mit dem Familienwappen der Czernin angebracht. Dahinter liegt eine Einfahrtshalle mit Tonnengewölbe und Pfeilergliederung. Die zwei oberen Geschosse und der Dachstuhl, die 1950 aufgesetzt worden sind, setzen die Fassade des ursprünglichen Palais unauffällig, aber wesentlich schlichter fort. Sie sind dem Stil der 1950er-Jahre angepasst.

