Nikolaikapelle / Eustachiuskapelle

13. Bezirk, Lainzer Tiergarten

planet-vienna, die Nikolaikapelle, heute Eustachiuskapelle, in wien

Weit draussen am Stadtrand in Hütteldorf am bewaldeten Hang steht eines der ältesten Gotteshäuser Wiens. Das dem hl. Eustachius geweihte, jedoch noch heute als „Nikolaikapelle“ bekannte Kirchlein war ursprünglich wohl Teil einer mittelalterlichen Wehranlage, von der noch immer der Verlauf des einstigen Wallgrabens nachvollziehbar ist. Die Bauart des im kern romanischen Kapellchens mit kleinem längsrechteckigem Innenraum und halbreisgewölbter Apsis verweist auf eine Entstehungszeit im 12. Jahrhundert. Eine erste urkundliche Erwähnung der ursprünglich dem hl. Nikolai geweihte Kapelle ist im Jahre 1321 belegt, als sie Eigentum der Ministerialrats-Familie Zoller aus Rodaun war. Später gehörte die Kapelle zum Bistum Passau, in dessen Besitz sie bis 1469 verblieb.

Im Zuge einer Renovation anno 1735 erhielt sie ihre heutigen Fenster, eine Ortsteinquaderung und einen grauen Rieselputz. Von der Säkularisierungswut Kaiser Josephs II. blieb auch das kleine Kirchlein abseits der Zivilisation nicht verschont. Es wurde entweiht und verfiel zusehends. Zwischen 1835 und 1837 wurde es wieder instandgestellt, erhielt ein neues Dach und den auffälligen talseitigen Rundgiebel. Es wurde neu dem hl. Eustachius geweiht und diente als kaiserliche Jagdkapelle.

Das Innere wurde im selben Zuge klassizistisch umgestaltet. Der Altar stammt aus der Josephskapelle in der Hofburg. In den 1990er-Jahren erfolgten abermals Renovierungsarbeiten an der Kapelle. Seit über 300 Jahren wird in Hütteldorf jeden September eine Nikolaimesse gefeiert, entweder bei der Kapelle selbst oder in der nahen Wallfahrtskirche Mariabrunn.


planet-vienna, die Nikolaikapelle, heute Eustachiuskapelle, in wien
planet-vienna, die Nikolaikapelle, heute Eustachiuskapelle, in wien