Kaiser
Maximilian wurde am 31. Juli 1527 in Wien geboren, in einer Zeit grosser religiöser Spannungen in Europa. Er wurde von Lutherschüler Wolfgang Schiefer erzogen und kam dadurch schon früh mit dem protestantischen Glauben in Berührung. Als Thronfolger war er zunächst nicht vorgesehen: Nach dem Tod Kaiser Karls V. sollte die Kaiserwürde auf dessen Bruder Ferdinand I., Maximilians Vater, übergehen. Dessen Nachfolger wiederum sollte nicht Maximilian, sondern Philipp von Spanien, der Sohn Karls V., werden. Diese Regelung fand im Volk wenig Zustimmung.
Auch Maximilian selbst war damit unzufrieden, widersetzte sich seinem Onkel Karl V. und hielt an seiner protestantischen Neigung fest. Er verzichtete auf katholische Riten und beschäftigte sich intensiv mit reformierter Literatur. Zum Protestantismus konvertierte er dennoch nicht – die inneren Spannungen innerhalb der reformierten Gruppen und der Druck der Bevölkerung waren ihm zu gross. Auf Drängen seiner Familie gelobte er 1562 seinem Vater, im katholischen Glauben zu bleiben.
Ab 1562 war Maximilian König von Böhmen. Nach dem Tod seines Vaters wurde er 1564 Kaiser und Landesherr des Erzherzogtums Österreich. In Religionsfragen zeigte er sich tolerant und bemühte sich um Ausgleich. Er plante sogar, beide Konfessionen in Österreich gleichzustellen. Die dafür vorgesehene Religionskonzession stiess jedoch auf Widerstand, da sie zahlreiche Einschränkungen mit sich brachte. Maximilian II. stand sein Leben lang zwischen den Konfessionen und entschied sich nie vollständig für eine Seite. Am 12. Oktober 1576 starb er in Regensburg.