Karmeliterkirche Döbling

19. Bezirk, Silbergasse 35

planet-vienna, die Karmeliterkirche Döbling, wien

Gegen Ende des 19. Jahrhunderts verlegte der Karmeliterorden seinen Sitz von der Leopoldstadt nach Döbling. Zwischen 1898 und 1901 entstand hier ein neues Kloster mit zugehöriger Kirche, für deren Baupläne der Architekt Richard Jordan verantwortlich zeichnete. Die ursprüngliche Karmeliterkirche in der Leopoldstadt wurde in der Folge zur Pfarrkirche umgewidmet.

Die neue Karmeliterkirche in Döbling ist eine stattliche neoromanische Basilika mit drei Schiffen und einer weithin sichtbaren Doppelturmfassade. Das vierjochige Langhaus erstreckt sich über 40 Meter Länge und 20 Meter Breite. Im Inneren zeichnet sich die Kirche durch ihre farbenfrohe Gestaltung und eine reiche Ausstattung aus. Die Chorwand wird von einem grossflächigen Gemälde von Josef Kastner dominiert, das die Heilige Familie inmitten von Engeln und Heiligen darstellt. Der Hochaltar, versehen mit Figuren der vier griechischen Kirchenväter und einer Kreuzigungsgruppe von Ludwig Schadler, bildet das zentrale Element des Chorraums.

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Von den sechs Seitenaltären ist besonders der Gnadenaltar aus Untersberger Marmor hervorzuheben, der 1904 fertiggestellt wurde. Er umfasst das Gnadenbild „Maria mit dem geneigten Haupt“, das Werk eines unbekannten Künstlers aus dem 15. oder 16. Jahrhundert. Weitere bemerkenswerte Altäre sind der Jesukindaltar – ebenfalls aus Untersberger Marmor – mit einer hölzernen Jesusfigur, sowie der Christkönigsaltar im Art-Déco-Stil von Peter Jordan. Der Theresenaltar zeigt ein Gemälde der Verklärung des Herrn auf dem Berg Tabor, während der Johannesaltar von Willibrord Verkade und der Josefsaltar die Ausstattung vervollständigen.

Eine Besonderheit ist die angebaute Theresienkapelle, in der sich die Grabstätte des spanischen Karmeliterpaters Dominicus a Jesu Maria gefindet. Dieser war um 1632 Mitbegründer des Karmeliterklosters in der Leopoldstadt. Sein Grab wurde später in die neue Kirche verlegt. Die Kapelle ist der Karmeliterschwester Therese von Lisieux geweiht, die 1925 heiliggesprochen worden ist.


planet-vienna, die Karmeliterkirche Döbling, wien
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