3. Bezirk, Ungargasse 69
Am oberen Teil der Ungargasse zum Rennweg hin steht die Januariuskapelle. Einst war sie die Hauskapelle des weitläufigen Gartenpalastes, den Aloisius Thomas Raimund von Harrach hier 1735 nach den Plänen von Lucas von Hildebrandt hatte errichten lassen. Am 12. November 1735 weihte Kardinal Kollonitsch die Kapelle dem heiligen Januarius (San Gennaro), dies, weil Grad Harrachs Familie die Pestepidemie in Neapel in den Jahren 1732 und 1733 überlebt hatte.
Kurz vor Ende des Zweiten Weltkrieges wurde der Komplex stark beschädigt. Die Kapelle blieb zwar erhalten, brannte jedoch vollständig aus. Während man die Ruinen des Palais 1968 beseitigte, wurde die Kapelle erhalten,doch zunächst nur provisorisch wiederhergestellt. Erst von 1985 bis 1987 – im Zuge der Errichtung des Schulzentrums HTL HAK Ungargasse – erfolgte eine umfassende Renovierung der Kapelle. Am 9. September 1987 konnte sie feierlich geweiht werden. Seitdem erstrahlt sie in ihrem ursprünglichen Glanz, ist jedoch meist verschlossen. In ihrem Inneren befinden sich an den Nischen der Seitenaltäre Stuckreliefs von Santino Bussi. Das Gemälde am Hochaltar zeigt die Enthauptung des heiligen Januarius und ist ein Werk Martino Altomontes. Zum Kapellenschatz gehört eine Reliquienbüste des Kirchenpatrons.