Ich schenk’ mein Herz nur dem allein

Aus „Die Dubarry“ von Carl Millöcker


Ich habe Liebe schon genossen,
Ich kenn’ das Glück und auch das Leid,
Ich habe Tränen oft vergossen
und auch geschwelgt in Seligkeit.
Was ich an Lieb’ gegeben,
Das gab ich gern und ohne Reu’,
Doch stets in meinem Leben
Blieb ich dem einen Grundsatz treu:

Ich schenk’ mein Herz nur dem allein,
Dem ich das Höchste könnte sein,
Der mich gewinnt, der mich erringt,
Der mir zu Füssen liebend sinkt.
Ich schenk’ mein Herz nur einem Mann,
Dem ich in Liebe gut sein kann,
Der mir gefällt, den ich begehr’,
Ob er nur Knecht oder König wär’.

Die Männer haben mich umworben,
Ich bin gewöhnt an Schmeichelei,
Ich habe nie das Spiel verdorben,
War nur mein Herz auch mit dabei.
Schlug Liebe mich in Banden,
Dann war ich stets ein echtes Weib,
Doch nie hab’ ich’s verstanden,
zu lieben nur zum Zeitvertreib.

Ich schenk’ mein Herz nur dem allein,
Dem ich das Höchste könnte sein,
Der mich gewinnt, der mich erringt,
Der mir zu Füssen liebend sinkt.
Ich schenk’ mein Herz nur einem Mann,
Dem ich in Liebe gut sein kann,
Der mir gefällt, den ich begehr’,
Ob er nur Knecht oder König wär’.