17. Bezirk, Schwarzenbergpark
Mitten im dichten Laubwald des Schwarzenbergparkes jenseits der Höhenstrasse am Rande von Hernals stösst man auf eine einsame Kapelle, welche von einem Eisenzaun umgeben ist. Es ist die verwunschene Gruft von Franz Moritz Graf von Lacy (1725-1801). Lacy wurde als Spross eines alten normannischen Adelsgeschlechtes in St. Petersburg geboren. Sein Vater hatte sich 1698 in Russische Dienste gestellt. Franz Moritz kam 1739 nach Wien und trat vier Jahre später in die kaiserliche Armee ein, wo er eine beispiellose militärische Karriere machte. Seine Verdienste in unterschiedlichen militärischen Einsätzen, Kriegshandlungen und Auseinandersetzungen zugunsten der Österreichischen Armee waren mehr als respektabel. Er wurde unter anderem mit dem Grosskreuz des Militär-Maria-Theresien-Ordens ausgezeichnet. Kaiser Joseph II. war Graf Lacy als seinem loyalen Berater dankbar ergeben.
Lacys Laufbahn brachte ihn bis zum Range des Hofkriegsrates und des Hofkriegsratspräsidenten. Er wurde 1770 Ritter des Ordens vom Goldenen Vlies und 1794 Kanzler des Militärisch-Maria-Theresien-Ordens. Der zu einem ansehnlichen Vermögen gekommene Graf hatte 1765 das Gartenpalais Strattmann, (Schloss Neuwaldegg) in Hernals gekauft und es nach seinem Gusto umbauen lassen. Nach seinem Tod 1801 wurde der verdiente, kinderlose Militär in einem Mausoleum auf seinem weitreichenden Grundstück mitten im Wienerwald beigesetzt. Er hatte die Grabstätte im Jahre 1794 für sich und seinen Neffen Johann Georg von Browne (1742-1794) anlegen lassen.
Das auch „Moritzruhe“ genannte Grabmahl mitten im Wald ist im klassizistischen Stil gebaut. Es handelt sich um eine Kapelle mit quadratischem Grundriss. Frontseitig wird ein Dreiecksgiebel von vier toskanischen Säulen getragen. Das Gebäude ist von einem Eisenzaun umfriedet. Es führen beliebte Spazier- und Wanderwege am Mauseoleum vorbei. Wenig unterhalb veläuft die historische Höhenstrasse von Hütteldorf zum Leopoldsberg.