17. Bezirk, Waldegghofgasse 3-5
Im Jahr 1697 entwarf Johann Bernhard Fischer von Erlach die Pläne für ein Gartenpalais vor den Toren Wiens, am Rand des Wienerwaldes in Neuwaldegg. Auftraggeber war Theodor Graf Strattmann. Das Grundstück war Teil des Erbes seiner Gemahlin Maria Margareta Gräfin von Abensberg-Traun. Ab 1708 ging das Anwesen in den Besitz von Generalkriegszahlmeister Johann Karl Bartolotti über, der einige bauliche Änderungen am Palais vornehmen liess.
1765 erwarb der kaiserliche Feldmarschall Franz Moritz Graf von Lacy das Palais Strattmann und liess den Barockgarten in eine grosse Parkanlage umgestalten, die zu den seinerzeit schönsten der Monarchie zählte. Nach von Lacys Tod 1801 ging die Liegenscahft erbbedingt in den Besitz von Joseph Johann Nepomuk Fürst Schwarzenberg über, der weitere Modifikationen vornahm. Nach einer Phase im Besitz der Erzdiözese Wien ab 1952 wurde das Palais um das Jahr 2002 von der Privatstiftung „Educational Initiative for Central and Eastern Europe“ übernommen und dient heute als Veranstaltungsort.
Fischer von Erlachs gestalterisches Konzept sah vor, die querovale Mittelachse des Gebäudes in Kontrast zu den eher schlichten, leicht zurückversetzten Fassadenteilen zu setzen. Ursprünglich hatte das Palais eine flache Bedachung, wie es für die Lustgebäude Fischer von Erlachs typisch war. Im Zuge der zahlreichen Umbauten erhielt das Gebäude jedoch seine markanten Dachformen. Heute, als „Schloss Neuwaldegg“ bekannt, erstrahlt das Palais in neuem Glanz. Der grosse Ballsaal beeindruckt mit prächtigen Kristalllustern und einem offenen Kamin, während der benachbarte Freskensaal durch seinen aufwendig konzipierten Sternparkettboden hervorsticht. Die Gartenanlage wurde weitgehend im ursprünglichen barocken Stil erhalten.