14. Bezirk, ehem. Mühlbergstrasse 7-9

Das einstige Gartenpalais Huldenberg lag für die damalige Zeit ungewöhnlich weit entfernt von der Stadt, am Rande des Wienerwaldes in Weidlingau, das heute Teil des Bezirks Penzing ist. Ursprünglich hatten an dieser Stelle drei Bauernhöfe gelegen, die im frühen 18. Jahrhundert von Daniel Erasmus Freiherr von Huldenberg, einem Sohn eines preussischen Pastors und Vertreter des Kurfürsten von Hannover sowie Gesandten des Königs von England in Wien, erworben wurden.
Freiherr von Huldenberg liess dort ein Lusthaus mit weitläufiger Gartenanlage errichten. Aus alten Illustrationen geht hervor, dass der Bau der Anlage von 1709 bis 1715 dauerte. Zwar ist der Architekt des Palais nicht zweifelsfrei belegt, doch deuten Signaturen und Vermerke auf Johann Bernhard Fischer von Erlach hin. Es wird vermutet, dass der Bauherr bei der Planung zumindest eng mit dem Architekten zusammenarbeitete. Nach 1733 übergabvon Huldenberg das Palais seinen Töchtern, die es um 1745 weiterverkauften. 1764 ging das Anwesen in den Besitz von Johann Joseph Fürst Khevenhüller-Metsch über, der das Palais in „Josephsruh“ umbenannte und sowohl innen wie aussen einige Umbauarbeiten vornehmen liess.

Das Gartenpalais Huldenberg war vergleichsweise klein und hatte nur zwei Geschosse mit einer Fassadenbreite von neun Fensterachsen. Im Zentrum überragte ein dreiachsiger, durch Pilaster gegliederter Mittelrisalit die seitlichen Trakte. Links und rechts des Hauptgebäudes standen – leicht vorgesetzt – je ein Pavillon mit quadratischem Grundriss, zu denen sich vom Haus aus geschwungene Mauern hinzogen, die vor dem Gebäude eine hofähnliche Fläche bildeten. Im Zentrum dieser Fläche lag ein rundes Wasserbecken, auf den Platzpodesten links und rechts davon befand sich je ein kleinerer Springbrunnen. Der weitläufige, sehr aufwendig gestaltete Garten war aufgrund des abschüssigen Geländes terrassiert und durch Mauern sowie Hecken streng von den umliegenden Grundstücken abgegrenzt.

Im frühen 20. Jahrhundert erwarben Serena und August Lederer das Palais. Sie besassen die grösste private Sammlung von Werken Gustav Klimts, von denen viele im nun „Ledererschlössel“ genannten Gartenpalais untergebracht waren. Während des Zweiten Weltkriegs wurden die Lederers enteignet, und das ehemalige Gartenpalais Huldenberg diente zeitweise als Kinderheim, bevor es dem Verfall preisgegeben wurde. 1972 wurde die Anlage abgerissen, um dem Bau eines Jugendheims Platz zu machen. Einige Skulpturen aus dem Garten wurden in Museen überführt, doch vom Gartenpalais selbst sind nur die Einfriedung und wenige Überreste des Barockgartens erhalten geblieben.