Friedrich III. (1415-1493)

Kaiser

planet-vienna, kaiser friedrich III.

Friedrich wurde am 21. September 1415 in Innsbruck geboren und 1440 zum deutschen König gekrönt. Im Jahr 1448 traf er eine bedeutende Entscheidung: Er beschloss das so genannte Wiener Konkordat, das bis 1806 die Beziehungen zwischen den Habsburgern und dem Papsttum regeln sollte. 1452 heiratete er die 21 Jahre jüngere Prinzessin Eleonore von Portugal. Noch im selben Jahr wurde Friedrich in Rom zum Kaiser des Heiligen Römischen Reiches gekrönt.

planet-vienna, kaiser friedrich III.

Obwohl Friedrich politisch nicht durch besondere Errungenschaften glänzte, war er dennoch ein gewiefter und letztlich tatkräftiger Herrscher. Militärisch jedoch blieb ihm der grosse Erfolg versagt, was dazu führte, dass er sich vermehrt in Intrigen verwickelte. So liess er etwa seinen Neffen Ladislaus Posthumus gefangen halten, um die Kontrolle über Niederösterreich zu halten. Gleichermassen verfuhr er mit seinem Neffen Sigmund von Tirol. Trotz Friedrichs Ambitionen, Ungarn und Böhmen zu erobern, blieben diese Länder für ihn unerreichbar. 1485 erlitt er eine Niederlage gegen Matthias Corvinus. Doch trotz dieser Rückschläge verstand es Friedrich, in den meisten Konflikten die Oberhand zu gewinnen und die politischen Weichen zu seinem Vorteil zu stellen. Dennoch hatte der Kaiser bei der Bevölkerung den spöttischen Ruf der „Erzschlafmütze des Römischen Reiches“. Vor allem die Wiener standen ihm ablehnend gegenüber und waren eher auf der Seite seiner Gegner, weshalb Friedrich gezwungen war, seinen Sitz zwischen Graz, Linz und Wiener Neustadt zu wechseln.

Wien und Wiener Neustadt werden Diözesen

planet-vienna, Friedrich III. - Bronzestatue in der Hofkirche zu Innsbruck
Friedrich III. – Bronzestatue in der Hofkirche zu Innsbruck

Trotz seiner oft trägen Erscheinung und Erfolglosigkeit bewies Friedrich eine erstaunliche Beharrlichkeit, insbesondere im Hinblick auf das Sendungsbewusstsein der Habsburger. Durch geschickte Heiratspolitik, die oft von Intrigen und Erpressung begleitet wurde, gelang es ihm, das Reich zu erweitern. Sein rätselhaftes Durchsetzungsvermögen führte unter anderem dazu, dass Wien und Wiener Neustadt zu Bischofssitzen erhoben wurden – ein Erfolg, den zuvor weder Bischöfen noch Herzögen gelungen war.

Ein bleibendes Vermächtnis Friedrichs III. sind die mysteriösen Buchstaben A.E.I.O.U., deren genaue Bedeutung bis heute nicht geklärt ist. Mögliche Deutungen reichen von „Austriae Est Imperare in Omni Universo“ („Es ist Österreich bestimmt, über die ganze Welt zu herrschen“) bis hin zu einer persönlichen, unpolitischen Botschaft. Friedrich starb am 19. August 1493, wenige Wochen nach der Amputation eines Fusses, vermutlich infolge von Diabetes. Er wurde im Stephansdom in Wien beigesetzt. Sein dortiges Grabmal gilt als eines der bedeutendsten Kunstwerke des Spätmittelalters.